zum Hauptinhalt
Borussia Dortmund - 1899 Hoffenheim

© dpa

Dortmund - Hoffenheim: Alles außer Tore

Beim 0:0 zeigen Borussia Dortmund und Hoffenheim Leidenschaft und Hingabe. Kurz vor Ende fliegen Sebastian Kehl und Tobias Weis vom Platz.

In der Ansetzung des 22. Spieltags war das Aufeinandertreffen von Borussia Dortmund und der TSG Hoffenheim eigentlich nur eine von neun Begegnungen, doch dann war die Partie im Vorfeld zu einer Art Kulturkampf hochstilisiert worden. Tradition trifft auf einen von einem Milliardär hochgepäppelten Emporkömmling, so hatte das Dortmunder Umfeld die Begegnung eingeordnet, kritische Anmerkungen von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zum Mäzenatentum von Dietmar Hopp hatten die Anti-Stimmung zusätzlich befeuert.

Es ist dann aber doch ein ganz normales Fußballspiel geworden, bei dem sich beide Teams vor 78 800 Zuschauern mit einem torlosen Unentschieden trennten. Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick sprach hernach von einem „korrekten Ergebnis nach einem intensiven Spiel von beiden Seiten“, während Dortmunds Verteidiger Neven Subotic ein „unheimlich spannendes Spiel“ gesehen hatte. Bei den Gästen aus dem Kraichgau spielte der wegen einer verspätet abgegebenen Dopingprobe ins Visier der Fahnder geratene Andreas Ibertsberger von Beginn an, sein des gleichen Vergehens beschuldigter Kollege Christoph Janker saß auf der Bank. Beide werden heilfroh gewesen sein, dass sie sich nach der aufregenden letzten Woche mit dem Alltag eines Fußballprofis beschäftigen konnten.

Die größte Möglichkeit von vielen hatte dann aber ein Mann in Schwarz-Gelb. Nachdem Daniel Haas den Ball fallen gelassen hatte, scheiterte Mohamed Zidan aus kurzer Distanz. Die TSG brachte mehr Eleganz in die Begegnung, der BVB zumindest zu Beginn mehr Herz, und so ergab sich in der ersten Hälfte ein sehenswerter Schlagabtausch. Das Team von Trainer Ralf Rangnick nahm die Herausforderung an und erhöhte das Tempo, doch Demba Ba und Sejad Salihovic scheiterten in aussichtsreicher Position. Auf der anderen Seite hätten Tinga und Hajnal für die Führung sorgen können. Es war ein packender Kampf voller Hingabe und Leidenschaft. „In der ersten Hälfte hätten beide Mannschaften drei Tore schießen können“, sagte Hoffenheims Selim Teber, „aber uns fehlt im Moment die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss.“

Nach dem Wechsel agierten die Kontrahenten verhaltener und lauerten auf ihre Chancen. Die erste hatte Hajnal, dessen an sich harmlosen Schuss Haas durch die Arme trudeln ließ. Der unsichere Keeper hatte Glück, dass der Ball nach seinem zweiten Aussetzer am Pfosten vorbeitropfte. Der nächste Aufreger ereignete sich eine Viertelstunde vor Schluss, als sich Sebastian Kehl und Tobias Weis ineinander verkeilten. Während der bereits verwarnte Dortmunder Gelb-Rot sah, flog Weis mit Rot vom Platz. Eine umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Herbert Fandel. So sah es auch Dortmunds Trainer Jürgen Klopp: „Das war nie und nimmer Rot. Und obwohl das jeder sehen kann, wird er jetzt bestimmt trotzdem gesperrt.“

Felix Meininghaus[Dortm, ]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false