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Dritte Liga: Für Union geht es harmonisch nach oben

Nach dem 1:0-Sieg über Jena kann sich der 1. FC Union nur noch selbst stoppen. Sie stehen zwölf Punkte vor dem Drittplatzierten.

Berlin - Was Macchambes Younga-Mouhani da kurz nach der Pause im Mittelfeld anstellte, treibt Trainern gewöhnlich Zornesröte ins Gesicht. Überaus leichtfertig vertändelte der Spieler des Fußball-Drittligisten 1. FC Union Berlin den Ball. Daraus resultierte einer der ganz wenigen gefährlichen Gegenstöße des FC Carl Zeiss Jena. Zum Glück für Union vergab Lars Fuchs die daraus resultierende Torchance. Es sind solche Szenen wie am Samstag beim 1:0-Sieg gegen Jena, die Unions Sportchef Christian Beeck zu mahnenden Worten zwingen. „Wir müssen bis zum Schluss konzentriert bleiben und die restlichen Spiele mit geistiger Frische angehen“, verlangt Beeck. Union steht in der Tabelle der Dritten Liga ganz oben, zwölf Punkte vor dem immer noch zu Relegationsspielen um den Aufstieg berechtigenden dritten Platz, den aktuell Fortuna Düsseldorf belegt.

Dass der Fehler des gebürtigen Kongolesen Younga-Mouhani, der von den Mannschaftskameraden der Einfachheit halber nur „Mac“ gerufen wird, keinen Schaden anrichtete, war letztlich Folge Jenaer Unvermögens. Aber: Unions Gegner im Restverlauf der Saison kommen nicht alle so unbedarft daher wie am Samstag der FC Carl Zeiss. In den verbleibenden elf Saisonspielen geht es noch um 33 Punkte. Die Köpenicker müssen unter anderem bei ihren unmittelbaren Verfolgern SC Paderborn (5. April) und Fortuna Düsseldorf (18. April) antreten und auch die Aufgaben in Aue (13. Mai) und am letzten Spieltag bei Kickers Emden (23. Mai) sind nicht zu unterschätzen.

Doch Christian Beeck bleibt guter Dinge. „Letztlich können wir uns doch nur noch selbst schlagen“, stellt der Sportdirektor fest. Unions Vorteil: Der Erfolg schweißt zusammen. „Die Mannschaft ist intakt, alles läuft harmonisch“, sagt Verteidiger Michael Parensen. Wo kleinere Feuer züngeln, werden sie rigoros ausgetreten. Nico Patschinski, der mitunter etwas eigenwillige Stürmer, hat diese harte Linie zuletzt zu spüren bekommen. Er wurde gefeuert. Sein Lebenswandel und Unions Vorstellungen von Pflichtbewusstsein passten offenbar nicht zusammen.

Und dennoch: Ein Restrisiko, dass der Aufstieg vielleicht doch noch verspielt werden könnte, ist durchaus noch vorhanden. „Bei aller Euphorie dürfen wir die Kleinigkeiten nicht vergessen. Das Training muss weiter ernst genommen werden. Notfalls müssen wir die Spieler auch mal zurückpfeifen“, sagt Beeck. Macchambes Younga-Mouhani zumindest benötigt für das nächste Spiel am Sonntag beim VfR Aalen keine individuellen Ermahnungen, dass er auf solche Sperenzien wie gegen Jena doch bitte verzichten möge. Der 24-Jährige ist gesperrt. Er holte sich gegen Jena seine zehnte Gelbe Karte ab.

 Karsten Doneck

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