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Dribbeln gegen den Abstieg. Der Bremer Philipp Bargfrede versucht den Düsseldorfern Stylianos Malezas (l.) und Dani Schahin zu entkommen.

© dpa

Düsseldorf - Bremen 2:2: Ein kleiner Sieg für Werder

Bremen gerät bei Fortuna Düsseldorf zweimal in Rückstand, erkämpft sich am Ende aber ein verdientes 2:2. Damit verlängert sich die Bremer Sieglosserie zwar auf acht Spiele - dennoch konnten die Gäste zufrieden nach Hause fahren.

Düsseldorf - Sehr viel unglücklicher hätte es für Werder Bremen gar nicht anfangen können. Nicht mal zwei Minuten waren in Düsseldorf gespielt, da lag Werder gegen die heimische Fortuna bereits hinten. Und es ist ja nicht so, dass die Bremer im Moment keine anderen Probleme haben. Der einstige Dauerteilnehmer in der Champions League ist der Abstiegszone in der Fußball-Bundesliga bedrohlich nahegekommen, dazu musste der in der Kritik stehende Trainer Thomas Schaaf in Düsseldorf jede Menge Prominenz ersetzen – und dann geriet sein Team unmittelbar nach dem Anpfiff bereits in Rückstand. Genauso wie zu Beginn der zweiten Halbzeit. Dass die Bremer unter diesen Voraussetzungen noch zu einem 2:2 (1:1) in Düsseldorf kamen, war zumindest ein kleiner Sieg für die Moral. „Mit dem Auftreten meiner Mannschaft bin ich zufrieden“, sagte Schaaf. „Am Ende hatte ich das Gefühl, dass wir das Ding sogar noch gewinnen können.“

Schon den frühen Rückstand durch das Tor von Stefan Reisinger nach gerade mal 83 Sekunden hatten die Bremer angesichts ihrer Situation erstaunlich ungerührt weggesteckt. Die Gäste leisteten sich nur eine kurze Phase der Verwirrung, ehe sie nach gut zehn Minuten die Kontrolle über das Spiel übernahmen. Und das, obwohl Schaaf unter anderem auf Sokratis, Aaron Hunt, Clemens Fritz, Lukas Schmitz, Mehmet Ekici und Aleksandar Ignjovski verzichten musste. Die Bremer kombinierten ansehnlich, hatten deutlich mehr Ballbesitz und eine sehr viel bessere Passquote als die Heimmannschaft.

Nach einer Viertelstunde wurden Werders Bemühungen belohnt, wenn auch auf etwas kuriose Art. Dem Ausgleich ging ein Freistoß voraus – für die Düsseldorfer, direkt am Bremer Strafraum. Nachdem Oliver Finks Schuss aus verheißungsvoller Position geblockt worden war, startete Kevin de Bruyne mit dem Ball aus der Tiefe der eigenen Hälfte. Der Belgier ließ sich auch von drei Düsseldorfern nicht aufhalten und spitzelte den Ball schließlich an Fortunas Torhüter Fabian Giefer vorbei, so dass Zlatko Junuzovic ihn nur noch zum 1:1 ins leere Tor schieben musste.

Werder versäumte es anschließend, entschlossener auf den Führungstreffer zu spielen – und hatte gleich nach der Pause ein schmerzhaftes Déjà-vu-Erlebnis. Etwas mehr als zwei Minuten waren vorüber, da gerieten die Bremer erneut in Rückstand. Düsseldorfs Innenverteidiger Martin Latka behauptete mit energischem Einsatz im Mittelfeld den Ball, Andreas Lambertz bediente anschließend Reisinger, der auf der rechten Seite vollkommen frei stand. Mit einem präzisen Schuss ins lange Eck erzielte der Düsseldorfer seinen siebten Saisontreffer.

Anders als in der ersten Hälfte ließen sich die Düsseldorfer diesmal nicht so widerstandslos in die Defensive drängen. Dani Schahin besaß sogar die Chance zur Vorentscheidung. Doch seinen Schuss aus elf Metern parierte Werders Torhüter Sebastian Mielitz mit glänzendem Reflex. Thomas Schaaf litt auf der Bank, gab sich dann aber wieder kämpferisch. Werders Trainer ballte die Fäuste, ließ sie durch die Luft fliegen und brüllte seine Mannschaft nach vorne. Mit Eljero Elia schickte er eine weitere Offensivkraft aufs Feld.

Es war allerdings ein Düsseldorfer, der Werder vor einer möglicherweise verhängnisvollen Niederlage bewahrte. Nach einer harten Hereingabe von Arnautovic erwischte Latka den Ball am Elfmeterpunkt unglücklich und lenkte ihn zum 2:2 ins eigene Netz. Ohne das Eingreifen des Tschechen wäre der Schuss wohl deutlich am Tor vorbeigegangen. Die Bremer hatten eine gute Viertelstunde vor Schluss die große Chance zum Führung. Nach einer guten Flanke Elias scheiterte Nils Petersen am langen Pfosten per Kopf aus spitzem Winkel an Giefer. Bei einer Ablage in die Mitte hätte Assanyi Lukimya den Ball nur noch über die Linie drücken müssen.

Die Bremer mühten sich, das Spiel für sich zu entscheiden. Echte Chancen sprangen dabei allerdings nicht mehr heraus, so dass sich ihre Serie siegloser Spieler auf nunmehr acht verlängerte. Aber auch die Fortunen verpassten im Abstiegskampf einen wichtigen Befreiungsschlag. „Mit dem Punkt müssen wir leben“, sagte Trainer Norbert Meier. „Bei uns geht nun keiner vor Angst in den Keller.“ Tsp

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