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Sport: Durchs Feuer gegangen

Formel 1: Williams reist optimistisch nach Monaco.

Vor zwei Wochen in Barcelona kam kurz nach dem Triumph der Schock: Pastor Maldonado hatte gerade sensationell den Grand Prix von Spanien für Williams gewonnen, da brach in der Box ein gewaltiges Feuer aus, wahrscheinlich durch einen Kurzschluss oder statische Aufladung an einer Benzinpumpe. Mehrere Mechaniker auch anderer Teams wurden leicht verletzt, Williams verlor sehr viel Equipment – die Freude über den unerwarteten Erfolg wurde zumindest kurzfristig von ganz anderen Problemen überschattet.

Doch rechtzeitig zum Großem Preis von Monaco ist das Team tatsächlich wieder voll einsatzfähig. Mit dem seit dem letzten Test in Mugello noch einmal verbesserten Auto und den beiden als Monaco-Spezialisten geltenden Fahrern Maldonado und Bruno Senna rechnet man sich auch wieder einiges aus. Maldonado kommt natürlich mit gewaltigem Selbstbewusstsein auf die Strecke, „auf der ich in allen Nachwuchskategorien, in denen ich angetreten bin, bisher gewonnen habe“.

Auch Bruno Senna hat beste Erinnerungen an Monaco: 2008 gewann er hier, in der GP2. „Wahrscheinlich war das mein schönster und beeindruckendster Sieg“, sagt der Brasilianer. Sein Auto stand in Barcelona während des Brandes schon in der Box, einige Metallteile wurden in Mitleidenschaft gezogen. Am schwersten wurden die Computer des Teams beschädigt, „da ist ja fast alles zerstört worden, was wir in der Box hatten“, erzählt Senna. „Aber da haben uns gleich andere Teams angeboten, uns für Monaco mit Hardware, Rechnern und Servern auszuhelfen.“

Dass andere Teams, darunter auch McLaren, sofort anboten zu helfen, klang für viele bei der normalerweise in der Formel 1 herrschenden Rivalität überraschend. Doch Senna, der zuletzt zweimal als Fahrervertreter bei Meetings der Technical Working Group und der Sporting Working Group dabei war, relativiert den Eindruck vom Egoismus in der Branche. „Ich hatte da schon das Gefühl, dass bei allen Eigeninteressen und den auch normalen Versuchen, diese durchzusetzen, unter den Teamvertretern doch ein recht gutes Verhältnis herrscht. Und dass man größtenteils wirklich konstruktiv zusammen arbeitet und versucht, vernünftige Lösungen zu finden“, sagt der Brasilianer. „Manchmal ist die Formel 1 wirklich besser als ihr Ruf.“

Karin Sturm[Monte Carlo]

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