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Da bin ich. Alexandra Popp kam von der Bank und schoss zwei Tore. Foto: dpa

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Sport: Dynamik aus der zweiten Reihe

Talente überzeugen beim Sieg der Fußballerinnen

Berlin - Alexandra Popp war die Letzte, aber das war klar. Sie musste die meisten Interviews geben, eine Kamera nach der anderen fing ihr glückliches Gesicht ein. Sie hatte zwei Tore geschossen, zwei der insgesamt fünf, die beim 5:0 (1:0)-Sieg der deutschen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft in Osnabrück gegen Italien gefallen waren. Die 20-Jährige kam als Letzte, aber sie kam noch rechtzeitig. Gerade als sie in der Kurve eintraf, in der ihre Teamkolleginnen saßen, da begann die Jubelarie der Siegerinnen vor ihren Anhängern.

Sie alle feierten den Erfolg im drittletzten Testspiel vor dem Beginn der Frauen-Fußball-WM in Deutschland. Aber Alexandra Popp wollte ihre beiden Tore nicht überhöhen. Sie hatte getroffen, gut, aber damit sah sie sich noch lange nicht als harte Konkurrentin der erfahrenen Stürmerinnen Birgit Prinz und Inka Grings. „Ich habe da noch keine Ansprüche und bin froh, überhaupt bei der WM dabei zu sein“, sagte Popp. Die U-20-Weltmeisterin sieht sich eher als gute Ergänzungsspielerin. Auch die zwei Jahre ältere Celia Okoyino da Mbabi, die einmal traf, macht keine Kampfansage. Prinz und Grings dagegen blieben diesmal ohne Torerfolg.

Die Nachwuchs-Stürmerinnen dagegen spielten ebenso wie die 21-jährige Kim Kulig im Mittelfeld groß auf. Kulig krönte ihre Leistung mit dem 3:0, allerdings machte Italien auch einen müden Eindruck.

„Alex kam ins Spiel und war direkt da. Klasse“, lobte Bundestrainerin Silvia Neid ihre jüngste Spielerin im Kader, Alexandra Popp. Die würde „natürlich nicht nein“ zu einem Einsatz von Beginn sagen. „Wenn ich reinkomme, ist meine Aufgabe, für Dampf zu sorgen.“

Für Popp ist die Rolle als Einwechselspielerin ideal, sagt die Bundestrainerin. „Alex hat es gut getan, dass sie nicht von Anfang an gespielt hat.“ Dank der Kopfballstärke sieht sie Popp als „Gegenpart“ zu Grings. „Alex ist sehr geradlinig, Inka ist ein Schlitzohr mit sehr viel Erfahrung und Übersicht.“ Grings hatte sich in der ersten Hälfte Chancen erarbeitet, scheiterte jedoch an Pfosten, Latte oder Italiens Torfrau Anna Maria Picarelli. Zumindest einen ihrer Abpraller stolperte Roberta d’ Adda ins eigene Netz. Wichtiger als die Führung dürfte für Grings die problemlose Rückkehr nach einem Muskelfaserriss gewesen sein.

Jetzt stehen noch Härtetests gegen die Niederlande am Dienstag und gegen Norwegen am 16. Juni sowie der abschließende Lehrgang in Neu-Isenburg an. „Der Konkurrenzkampf ist zwar da“, sagt Popp, „aber es ist ein gesunder Konkurrenzkampf.“ dpa/Tsp

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