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Sport: „Egoismus ist der falsche Freund“

Rudi Völlers Worte zum Abschied

„Was ich gestern nach dem Spiel nicht gesagt habe, was ich aber im Hinterkopf hatte: Ich werde von meinem Amt zurücktreten. Ich hatte das Gefühl, dass die Aufgabe durch die WM 2006 im eigenen Land nur jemand machen kann, der unbefleckt ist, der einen gewissen Kredit hat in diesen zwei Jahren, einen ähnlichen Kredit, wie ich ihn hatte vor vier Jahren, denn der ist wichtig.

Wenn man einen Rucksack mit sich rumschleppt wie dieses VorrundenAus, da habe ich kein gutes Gefühl. Es darf nicht um mich gehen, sondern um die Nationalmannschaft. Wir haben eine absolut intakte Mannschaft und ein intaktes Umfeld, man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Auf diesem hohen Niveau reicht es aber nicht. Gegen Tschechien standen am Ende vier U21-Spieler auf dem Platz. Deshalb sehe ich nicht so schwarz wie vor vier Jahren. Außerdem gibt es noch Sebastian Deisler und Christoph Metzelder, die ganz Großes mit der Nationalmannschaft erreichen können.

Ich hätte gerne die Weltmeisterschaft 2006 gemacht. Aber Egoismus ist der falsche Freund. Fatal wäre, wenn man am Stuhl hängt bis zur allerletzten Patrone. Und dann dem Nachfolger die Chance nimmt, die kompletten zwei Jahre in Angriff zu nehmen. Ich ziehe mich nicht schmollend zurück. Ich werde mir eine Auszeit nehmen, ich werde aber nicht auswandern. Ich bin ein DFB-Junge, bin ein Nationalmannschaftsjunge. Ich werde in zwei Jahren auf der Tribüne sitzen und die Daumen drücken.“

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