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Wie ein Profi. Der 17-jährige Beau Hossler überrascht bei den US Open. Foto: AFP

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Sport: Ein Beau muckt auf

Martin Kaymer schafft bei den US Open den Cut – das Thema aber ist bislang ein 17-jähriger Amateur.

San Francisco - Nach der Runde ging Martin Kaymer auf die Driving Range. Üben war angesagt, Feinjustierungen für das Wochenende bei den US Open, in die er mit 145 Schlägen als geteilter 29. nach zwei Spieltagen geht. Der 74 vom Donnerstag ließ der deutsche Golfstar beim zweiten Major- Turnier des Jahres am Freitag auf dem schweren Par-70-Kurs im Olympic Clubs in San Francisco eine gute 71 folgen und war dennoch nur mit dem Ergebnis zufrieden: „Mein kurzes Spiel hat mich gerettet. Es waren ein paar ziemlich schlechte Abschläge und Eisenschläge dabei“, sagte der Düsseldorfer.

Neben Kaymer hat auch Alex Cejka den Cut geschafft und darf Samstag und Sonntag weiterspielen. Der zweite Deutsche im Feld spielte am Freitag mit 69 Schlägen ganz groß auf und konnte seine misslungene Auftaktrunde damit teilweise ausgleichen. Mit 147 Schlägen belegte er nach zwei Tagen den geteilten 51. Platz und durfte am Samstag gemeinsam mit US-Star Phil Mickelson die dritte Runde angehen.

Sechs Schläge beträgt der Rückstand von Kaymer auf die drei Führenden Tiger Woods, Jim Furyk und David Toms (alle USA), die mit 139 Schlägen (-1) als einzige den Platzstandard unterspielen konnten. Natürlich richten sich am Wochenende nun alle Augen auf Superstar Woods, der sich mit seiner Par-Runde in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht hat, um nach vier titellosen Jahren sein 15. Major gewinnen zu können. „Ich bin jetzt in einer guten Position“, sagte Woods, „ich freue mich auf das Wochenende.“

Titelverteidiger Rory McIlroy (Nordirland) und der Weltranglisten-Erste Luke Donald (England) haben dagegen am Wochenende ebenso wie Masters-Sieger Bubba Watson (USA) unerwartet schon frei. Alle drei Mitfavoriten scheiterten am Cut. „Ehrlich gesagt habe ich nicht das Gefühl, dass ich sehr schlecht gespielt habe“, sagte McIlroy, „aber dieser Platz verzeiht nicht den kleinsten Fehler. Ich bin sehr enttäuscht.“

Auch Kaymer hatte große Probleme, der 27-Jährige traf vom Abschlag aus lediglich sechs Mal die Spielbahn und brachte nur fünfmal den Ball auf Anhieb auf das Grün. Das kann nicht für eine Spitzenposition bei einem Major-Turnier reichen. Dafür benötigte der Deutsche auf den 18 Bahnen nur 22 Putts – Weltklasse. So kassierte er nur drei Bogeys bei zwei Birdies, gab aber bei dem Internetmagazin „golf.de“ zu: „Es hätten auch sechs oder sieben Bogeys werden können. Es war wahrscheinlich die beste Runde, die ich mit Blick auf meine langen Schläge spielen konnte.“

Die Geschichte der zweiten Runde war jedoch keine der etablierten Stars, sondern ein 17 Jahre alter High-School-Schüler aus Kalifornien: Beau Hossler. Der talentierte Amateur lag am Freitag nach elf gespielten Bahnen plötzlich auf Rang eins des Leaderboards. Am Ende des Tages hatte er eine 73 gespielt und ging mit 143 Schlägen als geteilter Neunter ins Wochenende. „Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich das Feld hier anführen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt“, sagte Hossler, „aber ich bin natürlich sehr glücklich über meine Leistung. Mein Ziel ist es, bester Amateur zu werden. Diese Chance habe ich jetzt.“dapd

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