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Sport: Ein besonderes Duell

Der FC Energie Cottbus hat ein in jeder Hinsicht brisantes Bundesligaspiel vor sich

Cottbus. Es ist faszinierend: Manche Menschen haben einfach eine andere Sicht auf die Dinge als andere. Der Pressesprecher von Energie Cottbus, Ronny Gersch, ist so ein Mensch. Jedes Mal, wenn sein Verein in der Fußball-Bundesliga Hertha BSC empfängt, machen beide Fanlager Krawall. Beim ersten Duell war ein Ordner durch ein Leuchtgeschoss, das auf ihn geschleudert wurde, im Gesicht verletzt worden. Beim zweiten Mal musste das Spiel für zehn Minuten unterbrochen werden, nachdem im Block der Fans von Hertha BSC mehrere Rauchbomben gezündet worden waren. Ronny Gersch aber erklärt: „Es gibt zwischen den Anhängern von Energie und Hertha keine besondere Rivalität.“

Dabei dreht sich nun, da Hertha am Samstag zum dritten Mal nach Cottbus reist, alles um die Frage, ob es auch zum dritten Mal Ärger geben wird. Neben diesem Reizthema geraten sämtliche Personalien zur Nebensache. Sei es die Vertragsauflösung von Markus Feldhoff, die Rückkehr des Spielmachers Vasile Miriuta in den Kader oder die Situation von Trainer Eduard Geyer. Dieser musste sich nach der jüngsten Niederlagenserie ungewohnte Pfiffe und „Geyer raus“-Rufe gefallen lassen.

Der Deutsche Fußball-Bund jedenfalls sieht die Umstände des Duells weniger idealistisch als Gersch und droht Cottbus mit einer Platzsperre, sollten sich jene „unerfreulichen Vorfälle“, wie sie Herthas Manager Dieter Hoeneß bezeichnete, wiederholen. Um das zu vermeiden, wird Cottbus ein umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen treffen. Über die regulären Kontrollen hinaus können Besucher auch im Umfeld des Stadions auf Alkohol oder mitgeführte Feuerwerkskörper überprüft werden. Weder Doppelhalterfahnen (hinter denen man versteckt zündeln kann) noch Foto- oder Filmkameras (in denen Rauchpulver versteckt werden kann) dürfen mit ins Stadion gebracht werden. Innerhalb des Stadions wird kein Alkohol ausgeschenkt.

Diese Maßnahmen gelten, wie Energies Pressesprecher Gersch betont, für die eigenen Fans ebenso wie für die Anhänger von Hertha BSC, die alle zur Verfügung stehenden 900 Eintrittskarten abgenommen haben.

Martín E. Hiller

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