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Sport: Ein bisschen Hoffnung

Wie die Deutschen kurz vor Olympia abschnitten

Im alpinen Skirennsport läuft es für die Deutschen zurzeit weniger gut – auch bei den Frauen, die auch noch in jüngerer Zeit immer für Erfolge gut waren. Beim Weltcup in Ofterschwang zeigte wenigstens Annemarie Gerg (Lenggries) am Sonntag mit Platz fünf im Slalom ihre Zugehörigkeit zur Weltklasse. „Wir haben in keiner Disziplin den Anspruch, in Turin ein Medaillenkandidat zu sein“, sagte Cheftrainer Wolfgang Maier. „Dafür waren unsere Leistungen im Olympia-Winter einfach nicht gut genug. Aber wir wollen aus unserer Außenseiterposition angreifen.“ Immerhin zeigten Nachwuchsläuferinnen wie Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) als Riesenslalom-Zwölfte oder Fanny Chmelar (Partenkirchen) mit Platz 16 im Slalom, den die Kroatin Janica Kostelic gewann, ihr Potenzial.

Die Auftritte von Martina Ertl-Renz sind derweil weniger erfolgreich als die von Annemarie Gerg. In ihrer Spezialdisziplin Riesenslalom landete die Team-Weltmeisterin nur auf Rang 19, im Slalom schied sie aus. „Ich fahre ganz locker nach Turin, es kann ja nur besser werden“, sagte die Lenggrieserin danach. Dank ihres ersten Saisonerfolgs im Slalom baute Janica Kostelic, die mit Fieber am Samstag im Riesenslalom den Finallauf noch verpasst hatte, mit 1382 Punkten ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Anja Pärson (Schweden) liegt bei neun noch ausstehenden Rennen 261 Punkte zurück. Die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup hatte sich den Riesenslalom-Sieg mit der zeitgleichen Spanierin Maria Rienda Contreras geteilt, war im Slalom jedoch ausgeschieden.

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Tobias Angerer hat die Olympia-Generalprobe der Skilangläufer in Davos als Sechster beendet und seine Führung im Gesamtweltcup ausgebaut. Über 15 Kilometer in der klassischen Technik war der Vachendorfer am Sonntag der beste deutsche Läufer. Im Ziel hatte er 32,2 Sekunden Rückstand auf Jens Arne Svartedal. Der Norweger holte seinen ersten Saisonsieg, Martin Tauber (Österreich) wurde Zweiter, Vincent Vittoz (Frankreich) Dritter. Bei Halbzeit des Rennens hatte Angerer noch knapp in Führung gelegen. „Aber dann musste er dem glatten Ski Tribut zollen. Er ist mit einem extremen Aufwand die Anstiege gelaufen, das hat dann die entscheidenden Kräfte gekostet“, sagte Bundestrainer Jochen Behle, der auch die Leistung des 13. Axel Teichmann (Bad Lobenstein) würdigte. „Er hatte die gleichen Probleme wie Tobias, hat sich aber zum Ende des Rennens enorm gesteigert“, sagte der Coach.

Bei den Frauen überzeugte Viola Bauer. Die Oberwiesenthalerin wurde über 10 Kilometer Neunte. Der Sieg ging an die Finnin Virpi Kuitunen. Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) belegte Rang 13. Manuela Henkel (Oberhof) hatte im Sprint beim Sieg der Schwedin Anna Dahlberg als beste Deutsche das Halbfinale erreicht, war dort aber chancenlos.

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Wenn die deutschen Skispringer in Turin die Chance auf eine Medaille haben, dann wohl am ehesten im Teamspringen. Beim letzten Wettbewerb vor Turin lief es allerdings nicht ganz nach Wunsch. In Willingen belegten Michael Neumayer, Georg Späth, Alexander Herr und Michael Uhrmann am Sonntag mit 926,1 Punkten Rang vier. Den Sieg sicherte sich Finnland mit 973,4 Punkten vor den Mannschaften aus Österreich und Norwegen, die 953,5 und 950,5 Punkte erreichten. Der Norweger Roar Ljökelsöy erreichte im ersten Durchgang mit 148,5 Metern die Tagesbestweite. „Ich bin enttäuscht, denn ich hatte mir das anders vorgestellt“, sagte Bundestrainer Peter Rohwein. „Wir müssen jetzt einen klaren Kopf behalten, und sehen, wie wir das auf die Reihe kriegen können.“

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Die Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen kam in zwei Testspielen gegen Frankreich zu klaren Siegen. Dem 10:1 (3:0, 6:0, 1:1) vom Samstag ließ das deutsche Team am Sonntag ebenfalls in Albertville einen 9:0 (3:0, 3:0, 3:0)-Sieg folgen. Die Französinnen waren überfordert gegen die Auswahl von Bundestrainer Peter Kathan, der alle 20 Spielerinnen einsetzte. Herausragende Akteurin war Michaela Lanzl, die für Minnesota Duluth in den USA spielt. Nach drei Treffern am Samstag gelangen Lanzl am Sonntag sogar vier Tore. Nach dem gestrigen Spiel machte sich die deutsche Auswahl mit dem Bus auf den Weg nach Turin. Am kommenden Samstag spielt Deutschland in Turin zum Turnierauftakt gegen Finnland. dpa

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