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Sport: Ein Denkanstoß

SCC – Friedrichshafen 1:3

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Stelian Moculescu saß auf seinem braunen Plastikstuhl. Ganz ruhig, ganz gelassen. Der Mann hatte die Ruhe weg. Ab und zu, in den Auszeiten, wurde er mal ein bisschen laut, um seine Mannschaft, den VfB Friedrichshafen, zu erhöhter Aufmerksamkeit zu veranlassen. Das war auch nötig. Denn der Deutsche Meister bestand zwar die Machtprobe des deutschen Männer-Volleyballs beim SC Charlottenburg, musste aber beim 3:1-Sieg (23:25, 26:24, 25:17, 25:23) erst einmal erheblichen Widerstand der Berliner brechen. Dem SCC blieb vor 1400 Zuschauern in der Sömmeringhalle am Ende wieder einmal nur der schwache Trost, den anscheinend dauerhaft überlegenen Rivalen vom Bodensee ein bisschen geärgert zu haben. Zu mehr reicht es schon seit Jahren nicht.

Der VfB Friedrichshafen schien den ersten Satz zu benötigen, um sich auf die Hallenverhältnisse einzustellen. Gerade bei den Aufgaben der Gäste hätte das Spielfeld mitunter um gut einen Meter länger sein müssen. Der SCC nutzte diese Schwäche, ging die Partie konzentriert an. Besonders Bakumovski und Liefke holten in kritischen Phasen wichtige Punkte für die Charlottenburger. Doch mit dem vom SCC knapp verlorenen zweiten Satz kippte auch das Spiel. Der VfB Friedrichshafen nutzte seine ganze Routine, vor allem der Finne Olli Aakula holte Punkt um Punkt für sein Team. Im letzten Abschnitt waren die Charlottenburger wieder ebenbürtig, bis zu einem gewissen Punkt, nämlich der Endphase des Satzes.

Der SCC hatte in den bisherigen Heimspielen immer so gespielt, wie andere Leute Auto fahren, die besonders viel Benzin sparen wollen. Gegen den VfB Friedrichshafen verschärfte die Mannschaft ihr Tempo. Und es reichte wieder nicht. Das muss dem Klub zu denken geben.

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