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Sport: Ein Dorf regt sich auf

Skandalspiel in Kriens – und Lothar Matthäus mischt mit

Wolfsschlucht und Sonnenberg sind beliebte Ausflugsziele für Ruhe suchende Urlauber. Von den 25 000 Einwohnern sind dreiviertel katholisch – Störungen sind unerwünscht. Der Schweizer Ort Kriens, gelegen im Kanton Luzern, steht für Beschaulichkeit. Er wirbt im Internet damit, „ein stattliches Dorf in ruhiger Lage“ zu sein.

Mit der Ruhe war es am Mittwochabend in Kriens allerdings vorbei. 200 Bereitschaftspolizisten in Schutzmontur mussten eingreifen, als es beim Finale eines internationalen Fußballturniers zwischen den Kroaten von Dinamo Zagreb und dem vom ehemaligen deutschen Nationalspieler Lothar Matthäus trainierten serbischen Meister Partizan Belgrad zu Massenschlägereien kam. Das Skandalspiel wurde in der 68. Minute beim Stand von 2:0 für Zagreb abgebrochen, weil kroatische und serbische Zuschauer sowie Spieler nach dem zweiten Tor auf dem Feld aufeinander einprügelten.

Schon zuvor war es mehrmals zu Handgreiflichkeiten zwischen rivalisierenden Gruppen unter den 2600 Zuschauern gekommen. Matthäus konnte auf der Trainerbank auch nicht stillhalten, leistete seinen Beitrag zu der aufgeheizten Atmosphäre zwischen den Rivalen aus dem ehemaligen Jugoslawien. In der 30. Minute provozierte er mit wüsten Beschimpfungen die Auswechselspieler und Betreuer auf der Bank des Kroatischen Meisters und löste damit ein weiteres Handgemenge aus.

Bereits nach zwölf Minuten entluden sich die Spannungen zwischen den verfeindeten Volksgruppen, als nach einem Foul sämtliche Spieler und Betreuer beider Teams aufeinander losgingen. Als nach dem zweiten Tor von Ivica Olic sogar Zuschauer das Feld stürmten, beendete Schiedsrichter Carlo Bertolini das Spiel. Zwei Hundertschaften der Polizei mussten die Gewalttäter trennen und abführen. Tsp

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