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Sport: Ein Joker lässt sich Zeit

Guerrero trifft zum 2:2 des HSV gegen Mainz

Von Karsten Doneck, dpa

Hamburg - Das Tänzchen, das Mohamed Zidan da mit ihm aufführte, gab Joris Mathijsen Rätsel auf. Rechtsherum, linksherum, immer wieder, im ganz schnellen Wechsel – bei all diesen Hüftwacklern verlor Mathijsen, der Abwehrspieler des Hamburger SV, im eigenen Strafraum kurzzeitig den Überblick. Zidan nutzte die Gelegenheit, schoss den Ball vehement ins Tornetz der Hamburger. Dieser Treffer zur frühen 1:0-Führung machte schnell deutlich, dass Mainz 05 nicht nach Hamburg gekommen war, um mit der fünften Niederlage in Folge die eigene Lage im Abstiegskampf weiter zu verschlimmern. Am Ende holten die Mainzer vor 57 000 Zuschauern in der ausverkauften AOL- Arena ein 2:2 (1:1), und dieses Ergebnis war höchst schmeichelhaft – allerdings nur für den schwachen HSV.

Zidans 1:0, schon das zwölfte Saisontor des 25-jährigen Ägypters, glich Juan Pablo Sorin mit einem Foulelfmeter noch vor der Pause aus. „Das war kein Elfmeter“, grollte Gästetrainer Jürgen Klopp, und zwar aus einem ganz speziellen Grund auf Hamburger Seite: „Wenn ein David Jarolim im Strafraum fällt, würde ich niemals Elfmeter pfeifen.“ Mainz, wenig geschockt, ging durch Fabian Gerber nach einer Stunde ein zweites Mal in Führung.

Wie schon am vorigen Wochenende beim 1:0-Sieg in Mönchengladbach musste beim HSV wieder Paolo Guerrero als Joker herhalten. In Gladbach schoss Guerrero das einzige Tor 42 Sekunden nach seiner Einwechslung in letzter Minute. Diesmal brauchte er immerhin eine Viertelstunde Anlaufzeit, um nach einer Ecke von Mehdi Mahdavikia und einem Kopfball von Mathias Abel an den Mainzer Torpfosten zum 2:2 abzustauben – acht Minuten vor Schluss.

Der Mainzer Fabian Gerber ärgerte sich über den späten Ausgleich. „Wenn man zweimal führt, muss uns das doch Selbstvertrauen geben“, sagte Gerber, „aber dann passen wir bei einer Ecke nicht auf. Das ist bitter.“ Mainz bleibt damit Vorletzter und hat ein hartes Restprogramm, unter anderem noch mit Spielen gegen den VfB Stuttgart und Bayern München. Aber auch der HSV ist mit drei Punkten Vorsprung vor dem Drittletzten noch längst nicht gerettet.

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