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Sport: Ein Remis als Sieg

Deutschlands Handballer spielen 31:31 gegen Jugoslawien und stehen im WM-Halbfinale

Povoa de Varzim (Tsp). Knapper ging’s nun wirklich nicht. Ein Unentschieden benötigten Deutschlands Handballer, um ins Halbfinale der Weltmeisterschaft in Portugal einzuziehen – und genau das schafften sie. Als in der Halle von Povoa de Varzim die Schlusssirene ertönte, stand es im Duell mit Jugoslawien 31:31 (15:16), und das ersehnte Zwischenziel war erreicht. Dazu wurde das Olympiaticket für Athen 2004 gesichert. „Das hat Nerven gekostet“, sagte Bundestrainer Heiner Brand. Derweil tanzten seine Spieler auf dem Parkett und feierten ihren Teilerfolg, der ein voller Erfolg war.

Brand hatte in der entscheidenden Phase den Mut, mit Pascal Hens einen Spieler zu bringen, der eigentlich für eine solche Partie zu unerfahren ist. Doch Hens spielte wie ein Routinier auf. Erfolgreich war auch Brands Maßnahme, den nicht schlechten Henning Fritz durch Christian Ramota auszutauschen. Ramota hatte schon am Vortage beim Erfolg über Tunesien im Tor geglänzt. Erfolgreichster Werfer war Markus Baur mit acht Treffern, davon fünf Siebenmetern.

Beim 6:2 sah es so aus, als ob die Deutschen weniger Mühe mit dem Gegner haben würden als erwartet. Doch der Eindruck täuschte. Zeitweilig lagen die Jugoslawen mit zwei Toren vorn. Vor allem Nenad Perunicic, der beim SC Magdeburg mit Stefan Kretzschmar spielt, war kaum zu halten. „Ihn haben wir kaum in den Griff bekommen. Zum Glück war das nicht entscheidend“, sagte Brand. Der wurfstarke Perunicic warf sechs Tore. Noch erfolgreicher war Jovanovic mit 9/2 Toren. Beide besitzen seit zweieinhalb Jahren bzw. knapp fünf Monaten die deutsche Staatsbürgerschaft.

„Man kennt die Spieler. Das sind absolute TopStars. Die sind in der Lage, jedes Spiel zu gewinnen, wenn es in der Mannschaft läuft“, hatte Brand noch vor dem Spiel gesagt. Dass seine Spieler nicht die Nerven verloren, als sie mehrmals in Rückstand gerieten, freute ihn besonders. „Auch mental sind wir inzwischen enorm stark“, sagte Brand. Ob nun Schweden oder Frankreich der nächste Gegner ist, „ist mir ziemlich egal“.

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