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Sport: Ein Sieg fürs Ego

Alba gewinnt wieder ein Spiel in der Europaliga – 80:73 gegen Villeurbanne

Berlin. Der größte Fan von Asvel Villeurbanne ging den Spielern teils nicht einmal bis zur Schulter. Mit einem Klaps schickte er die Franzosen gestern Abend auf das Parkett der Max-Schmeling-Halle. Die Basketballer von Alba Berlin dürften aufgeatmet haben – der 1,61 Meter große Mann in schwarzer Jeans und T-Shirt war zwar gestern nur Zuschauer, doch eigentlich ist Shawnta Rogers Spielmacher bei Villeurbanne und Alba nicht in guter Erinnerung. Bei Berlins Hinspiel-Niederlage machte er 26 Punkte. Im Europaligaspiel gestern Abend fehlte er verletzt. Prompt gewannen die Berliner vor 4820 Zuschauern 80:73 (40:37).

Es war der zweite Sieg im achten Spiel, dem ersten der Rückserie in der Vorrundengruppe C. Damit haben Alba und Villeurbanne die Plätze getauscht, Alba ist vom letzten auf den vorletzten Platz vorgerückt. Die Chance, sich als Fünfter oder eventuell Sechster für die Zwischenrunde zu qualifizieren ist allerdings trotz des Sieges kaum sehr gering. Die besten Werfer waren bei Alba Jovo Stanojevic (15 Punkte/10 Rebounds), DeJuan Collins (17) und Vladimir Petrovic (18).

Albas Trainer Emir Mutapcic war einerseits erleichtert, andererseits gewohnt kritisch. „Ich bin zufrieden mit dem Sieg, aber nicht mit unserem Basketball. Wir müssen besser spielen, wenn wir in der Europaliga noch etwas erreichen wollen“, sagte er. Die Gastgeber begannen schwach, trafen überhaupt nicht, und lagen nach sechs Minuten 7:15 zurück, ein Debakel schien zu drohen. Doch mit der Einwechslung von Chuck Evans kam Alba endlich ins Spiel. DerAufbauspieler, der nach der Insolvenz von Brandt Hagen in Berlin einen Vertrag für einen Monat unterzeichnet hat, machte da weiter, wo er bei seinem glänzenden Auftritt am Wochenende in Braunschweig aufgehört hatte: mit einer Wurfquote von 100 Prozent. Bis zum Spielende leistete er sich bei elf Punkten keinen einzigen Fehlwurf.

Nach dem ersten Viertel hatten sich die Berliner auf 19:23 herangearbeitet, den zweiten Durchgang gewannen sie 21:14. Großen Anteil daran hatte Vladmir Petrovic, der immer stärker wurde und zur Halbzeit mit 14 Pukten bester Werfer der Partie war. Alba ging mit einer 40:37-Führung in die Kabine. Die Feldwurfquote war bei den Franzosen zwar deutlich besser, dafür machte der Deutsche Meister mit Freiwürfen sechs Punkten – der Gegner keinen einzigen.

Nach der Pause zog Alba auf acht Punkte davon, konnte den Vorsprung aber nicht halten. Doch als es wieder eng zu werden drohte, traf Sascha Leutloff einen Dreipunkte-Wurf zum 56:51. Centerspieler Jovo Stanojevic, der sich in der ersten Halbzeit als bester Rebounder (sechs) dem Feld ausgezeichnet hatte (sechs), traf nun Korb um Korb. Sieben Minuten vor dem Ende glich Villeurbanne zum 64:64 aus und ging vier Minuten vor dem Ende erstmals seit langem wieder in Führung. Doch das bessere Ende hatten erzwangen diesmal die Berliner.

Helen Ruwald

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