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Sport: Ein Star gewährt Bewährung

Jan Ullrich will es noch einmal mit seinem umstrittenen Radteam Coast versuchen

Berlin (dpa). Radstar Jan Ullrich und sein Management haben CoastTeamchef Günther Dahms nach den finanziellen Turbulenzen der vergangenen Tage eine letzte Bewährungsfrist eingeräumt. „Ein weiterer vergleichbarer Vorfall – und wir schauen uns nach einem anderen Team um“, warnte Ullrichs Manager Wolfgang Strohband nach der durch den Rad-Weltverband UCI ausgesprochenen Sperre gegen den Rennstall, nachdem dieser seine Gehaltszahlungen erst verspätet überwiesen hatte.

Gleichzeitig brachte sich Ullrichs alter Teamkollege und jetzige Chef des dänischen CSC-Rennstalls, Bjarne Riis, ins Gespräch. „Wenn Jan kommen will – gerne. Aber zu meinen Bedingungen. Das hieße ohne Rudy Pevenage und Peter Becker“, sagte Riis. Ullrich, der im Januar auch mit dem CSC-Team verhandelt hatte, entschied sich dann aber für das finanziell attraktivere Angebot von Coast und nahm seine beiden Betreuer mit in den Essener Rennstall. Riis sagt heute: „Jan hat zuviel nach Geld gefragt.“

Strohband geht davon aus, dass die UCI die Sperre in der kommenden Woche wieder aufhebt. „Es ist ein Imageschaden entstanden, was die Suche nach einem Sponsor wohl unmöglich macht“, sagte der Manager. „Aber Herr Dahms hat versprochen, dass er diese Saison alleine durchsteht.“

Ullrich soll für seinen Drei-Jahres-Vertrag bei Coast angeblich fünf Millionen Euro bekommen. „Zuletzt ist es aber nicht so gelaufen wie vereinbart“, sagte Strohband. Die Vorfälle rechtfertigten die sofortige Vertragsauflösung: „Diese Klausel besteht.“ Am Freitag hatte die UCI den Rennstall gesperrt, weil geforderte Zahlungsbelege über Fahrer- und Angestellten-Gehälter nicht vorgelegt worden waren. Inzwischen will Coast alles nachgezahlt haben. In der kommenden Woche behandelt die UCI den Fall erneut.

Jan Ullrich meldete sich aus seinem Trainingslager in der Toskana zu Wort: „Die Teamleitung muss schnellstens alles regeln und dafür sorgen, dass die Probleme ein für allemal aus der Welt geschafft werden.“

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