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Sport: Ein Team und zwei Wechsel

Frings und Kuranyi suchen neue Perspektiven

Frankfurt am Main - Der jüngste Vereinswechsel eines deutschen Fußballnationalspielers hat jetzt auch die Bewohner eines kleinen Hauses in Achim erreicht. Dort, im Bremer Vorland, hat Torsten Frings vor vier Jahren gebaut. Als er vor drei Jahren erst nach Dortmund und dann nach München wechselte, vermietete er das Anwesen. Seit dem vergangenen Wochenende aber steht fest, dass Frings wieder zurückkehrt und Bremer wird. „Die Mieter können beruhigt sein“, sagt der Nationalspieler. „Inzwischen habe ich zwei Kinder, das Haus ist mir also zu klein. Ich werde etwas anderes finden.“

Etwas anderes finden – unter diesem Motto könnte der jüngere arbeitsrechtliche Werdegang des defensiven Mittelfeldspielers stehen. Sechs Jahre spielte er für Werder, ehe er kurz vor der WM 2002 der besseren Perspektive wegen nach Dortmund ging. Als es ihm dort „zu chaotisch“ geworden war, wechselte er im vergangenen Jahr zum FC Bayern – der noch besseren Perspektive wegen. Jetzt hat der 28 Jahre alte Profi auch unter diese Episode einen Schlussstrich gezogen. „Ich habe mich dort nie wohl gefühlt, schon vom ersten Tag an nicht“, sagt Frings. Die Bayern, die ihm fehlende Führungsqualitäten unterstellten, tauschen ihn nun ein gegen Bremens Innenverteidiger Valerien Ismael. Wie wenig dem Meister an Frings gelegen hat, zeigt der Umstand, dass sie Frings, den sie für fast zwölf Millionen Euro eingekauft hatten, noch um angeblich vier Millionen Euro beschweren mussten, damit die Bremer dem Tauschgeschäft zustimmten. Frings: „Man kann schon sagen, dass Felix Magath nicht mein größter Förderer war.“ In Bremen aber, „weiß ich, was mich erwartet“.

Wesentlich geräuschloser vollzog sich der Transfer von Kevin Kuranyi. Der Stürmer, der für rund sieben Millionen Euro von Stuttgart nach Schalke wechselt, hat ein simple Erklärung parat: „Schalke hat sich sehr bemüht um mich. Selbst als ich vor einem Jahr noch einmal in Stuttgart verlängert hatte, hielt das Schalker Management den Kontakt zu mir.“ Jürgen Klinsmann nahm die beiden Personalien wohlwollend auf. „Die beiden Spieler haben ihre Dinge geklärt", sagt der Bundestrainer, der jetzt darauf hofft, dass Frings und Kuranyi „sich zu 100 Prozent dem Konföderationen-Pokal widmen können. Wir freuen uns, dass sie mit Blick auf die WM 2006 Klarheit haben. Einfluss aber auf ihre Entscheidungen haben wir nicht genommen.“ Die Mieter des Hauses in Achim wohl auch nicht.

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