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Sport: Ein Team, zwei Serien

Von Ingo Wolff Berlin. Familienduellen werden im Sport besondere Brisanz zugeschrieben.

Von Ingo Wolff

Berlin. Familienduellen werden im Sport besondere Brisanz zugeschrieben. Doch der Mythos, der den Zweikampf unter Brüdern oder zwischen Vater und Sohn umgibt, wird von den Beteiligten oft bestritten. Normalität auf und neben dem Platz, so heißt es konform auch aus dem Mund von Peter Vaas und Bob Bicknell vor jedem Spiel von Berlin Thunder gegen die Barcelona Dragons. Der eine, Bob, ist leiblicher Sohn des Headcoachs der Dragons, Jack Bicknell, und traininert bei Thunder die Offensive. Der andere, Vaas, ist quasi Ziehsohn des dienstältesten Trainers der NFL Europe und seit drei Jahren selbst als Cheftrainer verantwortlich. Beide spüren zwar stets etwas Anspannung, da es aber vor einer Woche im Jahnstadion schon ein sportliches Familientreffen gab und das erfolgreich für Vaas und Bicknell junior verlief, startete das Rückspiel in Barcelona aus Familiensicht eher unaufgeregt.

Spannender war da die Ausgangslage vor dem Spiel. Nur ein Sieg für Thunder konnte helfen, aus der hinteren Tabellenhälfte der NFL Europe wegzukommen. Nach dem 24:17 (3:0, 6:10, 8:4, 7:3) konnten sich die Berliner immerhin vom Tabellenletzten aus Spanien absetzen. Dennoch bleibt Thunder vorerst auf Rang vier, punktgleich mit den Scottish Claymores. Doch nach dem Überraschungserfolg der Schotten gegen Rhein Fire, Berlins nächsten Gegner am Sonntag in Düsseldorf und bisher mit Frankfurt gemeinsam Tabellenführer, ist der Abstand zu Platz zwei geschrumpft und die Chance, ins Finale einzuziehen und den Titel zu verteidigen, wieder mehr als nur ein Gedankenspiel.

Allerdings war die Entscheidung in Barcelona, wie schon in den anderen fünf Thunder-Spielen, knapp. Am Ende lagen die Berliner mit einem Touchdown voraus. Zwischenzeitlich gerieten die Gäste nach anfänglicher Führung zweimal in Rückstand, konterten aber mit je einem Touchdown in den letzten beiden Vierteln – beide durch Dane Looker. Die neun Punkte vor der Halbzeitpause hatte Danny Boyd mit drei erfolgreichen Fieldgoal-Versuchen zusammengebracht. Den Dragons gelang nur ein Touchdown, dreimal mussten die Kicker für die Punkte sorgen.

Ansehnlich war das, was die Berliner auf dem Spielfeld boten, trotz des Punktgewinns nicht. „Wir haben zu Saisonbeginn vielleicht besseren Football gespielt, dafür aber verloren“, kommentierte Vaas das Spiel lakonisch. Dennoch konnte einer in seinem Team herausragen: Walter James geht als erster Spieler in die Teamgeschichte ein, der mit seinem Laufspiel die 100-Yard-Marke in einer Partie überwinden konnte.

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