Sport: Ein Tor für Fritz Walter

Sie kommen aus Kaiserslautern. Wie war Ihr Kontakt zu Fritz Walter?

Der Kontakt zu Fritz Walter war freundschaftlich. Er hat sich über jedes Tor gefreut, das ich für den Verein geschossen habe, er hat mir Karten und Wein geschickt. Ich werde immer ein Stück Fritz Walter in meinem Herzen tragen. Falls es mir gelingt, gegen die USA ein Tor zu machen, werde ich es Fritz Walter widmen.

Rivaldo, Ronaldo und Morientes sind neben Ihnen die Kandidaten, erfolgreichster Torschütze dieser WM zu werden. Wie fühlen Sie sich in diesem illustren Kreis?

Sehr wohl. Gestern ist mit Vieri wieder ein Kandidat ausgeschieden. Ich schiele natürlich ein bisschen auf die Torjäger-Kanone. Wenn ich es nicht werde, ist das auch nicht schlimm. Keiner hatte damit gerechnet, dass ich bei dieser WM fünf Tore mache und vorne mitspielen kann. Ich möchte auch nicht mit Rivaldo und Ronaldo verglichen werden. Ich denke von Spiel zu Spiel und konzentrierte mich voll auf die USA. Vielleicht gelingen mir ein, zwei Tore. Ich spekuliere auch ein bisschen darauf, dass Brasilien gegen England rausfliegt.

Man kennt Sie jetzt. Wie können Sie Ihre Gegner noch überraschen?

Ein Stürmer, der variabel ist und immer etwas Neues zu bieten hat, ist am gefährlichsten. Gegen die USA werde ich wieder die eine oder andere Chance bekommen.

Was halten Sie von der koreanischen Mannschaft, auf die Deutschland im Siegesfall im Halbfinale treffen könnte?

Die Koreaner haben eine sehr gute Mannschaft, vor der man richtig Respekt haben muss. Sie sind wie Bienen auf dem Platz. Wo sie den Ball auch hinspielen, sind immer ein, zwei Spieler da. War Italien in Ballbesitz, haben sie mit zwei oder drei Leuten gestört.

Haben Sie schon mitbekommen, wie sich zu Hause Werbeangebote und Fanpost häufen?

Fanpost wird an den Verein geschickt. Ich weiß nicht, was sich da getan hat. Wenn ich in Kaiserslautern ankomme, muss ich vielleicht mit einem Lkw zurückfahren.

Aufgezeichnet von Hartmut Scherzer

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