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Sport: Ein Treter bewirbt sich

Das wär’s doch. Ein cooler Präsident mit hochgestelltem Kragen redet Tacheles.

Das wär’s doch. Ein cooler Präsident mit hochgestelltem Kragen redet Tacheles. So tritt der inzwischen 45 Jahre alte Eric Cantona auch nach seiner Fußballerkarriere auf. Männlich, selbstbewusst bis zur Arroganz, sensibel, emotional. Das sind die Zutaten seiner Inszenierung als ewiger Rebell, ob als Schauspieler oder in der Werbung, hinzu kommt die Politik. Cantona kündigte nun seine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich an, um gegen die Wohnungsnot im Land zu kämpfen. Schon lange engagiert er sich gegen Obdachlosigkeit.

Natürlich wird der Erfolg ähnlich wie bei seinem „Bank Run“ im vergangenen Jahr, als er das System zum Einsturz bringen wollte, indem alle Leute sich ihr Geld auszahlen lassen sollten, kleiner sein als das Aufsehen durch die Ankündigung. Um die Aufregung geht es Cantona aber. Als er einst einen Fan mit einem Kung-Fu-Tritt für eine üble Beleidigung bestrafte und ein halbes Jahr gesperrt wurde, sprach er nachher vom Höhepunkt seiner Karriere und davon, dass vielleicht viele Menschen davon träumten, solche Menschen zu treten. Er habe das für sie getan. Es gebe ihnen eine Art von Freiheit.

Das wäre schon viel. Cantonas ultimatives Ziel ist aber ein anderes. Er ist überzeugt davon, dass es im Zustand des Zens sehr viel zirkulierende Energien gebe. „Noch habe ich keine Zeit dafür gefunden, weil ich im Augenblick vom System aufgefressen bin“, sagt Cantona. Er will aber auch siegen, zumindest symbolisch. Seine Kandidatur erwies sich als PR-Gag für eine Hilfsorganisation.

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