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Sport: Ein wahrer Champion

Armin Lehmann über den unbedingten Siegeswillen von Lance Armstrong Die meisten mögen ihn nicht, und die Franzosen schon gar nicht. Lance Armstrong geht ihnen einfach nicht ans Herz.

Armin Lehmann über den unbedingten Siegeswillen von Lance Armstrong

Die meisten mögen ihn nicht, und die Franzosen schon gar nicht. Lance Armstrong geht ihnen einfach nicht ans Herz. Dabei hat er einst den Krebs besiegt, danach viermal die Tour gewonnen – und damit den Respekt der Menschen. Aber die Menschen lieben ihn für diese Leistung nicht, sie bewundern ihn nur. Woran liegt das?

Vielleicht liegt es daran, dass Lance Armstrong in erster Linie an sich denkt und in zweiter Linie auch. Und danach denkt er an den Sieg und nur an den. Im Fußball würde man sagen, er ist einer, der im richtigen Moment immer das Tor macht. Man sieht ihn 90 Minuten lang nicht, aber dann entscheidet er das Spiel. Auf der 15. Etappe dieser 90. Tour de France hat Lance Armstrong nun bewiesen, dass er immer noch gewinnen kann. Er ist ein Egoist, und jeder Rückschlag macht ihn stärker. Das zeichnet den wahren Champion aus: Er kommt immer wieder, er schlägt zurück, er schaut dem Gegner mutig ins Gesicht.

Gestern ist er gestürzt – und hat doch gewonnen: wieder an Respekt, wieder an Hochachtung. Und vielleicht ist seine Aufholjagd, sein verbissenes Vorbeiziehen an Jan Ullrich und den anderen Gegnern, sein wie hypnotisiert wirkender Blick den meisten Menschen wieder nicht ans Herz gegangen. Eines aber hat diese Etappe ganz bestimmt gezeigt: Lance Armstrong ist in jedem Fall ein Ausnahmeathlet. Einer, der nicht zu besiegen ist?

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