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Sport: Ein Zweikampf und eine große Lücke

Formel 1: Red Bull und McLaren starten stark.

Erstmals seit November 2010, seit seinem ersten Titelgewinn in Abu Dhabi, liegt Sebastian Vettel in der Formel-1-WM nicht in Führung. Trotzdem sind der Heppenheimer und sein Red-Bull-Team nach dem Saisonauftakt in Melbourne überzeugt, dass sich das bald wieder ändern wird. „Denn wenn man noch nicht optimal aufgestellt ist, aber trotzdem Zweiter wird, dann ist das schon sehr viel vielversprechend“, sagte Teamchef Christian Horner, nachdem Vettel hinter dem Sieger Jenson Button und vor Lewis Hamilton aufs Podest gefahren war. „Wir wussten schon nach dem Qualifying, was wir falsch gemacht haben. Es ist nur eine Kleinigkeit, die leicht zu lösen ist“, ist sich Red Bulls Motorsport-Koordinator Helmut Marko sicher. „Das heißt, in Malaysia nächstes Wochenende werden wir schon wieder um einiges stärker sein.“

Freilich unterschätzt man auch die Konkurrenz von McLaren nicht. Im Gegensatz zu 2011 begann das Team von Button und Hamilton die Saison diesmal gleich auf höchstem Niveau. Die Vermutung, dass der WM-Kampf ein Duell zwischen diesen beiden Teams werden wird, ist naheliegend, McLaren selbst sieht sich im Moment noch in der stärkeren Position. „Wir haben zwei fantastische Rennfahrer und ein starkes Team – jetzt liegt es also nur an uns“, sagt McLaren-Chef Martin Whitmarsh. „Wir starten genau am richtigen Platz.“ Doch auch Whitmarsh ist sich der harten Konkurrenz durchaus bewusst. „Wir wissen, dass wir das Auto regelmäßig von Rennen zu Rennen verbessern müssen. Wenn wir das nicht schaffen, nimmt der Sport seinen gewohnten Lauf. Es geht ziemlich eng zu, aber so soll es auch sein. Das ist die Formel 1. Es soll schwierig sein, hier zu gewinnen.“ Besondere Hoffnungen ruhen dabei auf Jenson Button. Der Sieger des ersten Saisonrennens befindet sich in bestechender Form.

Hinter Red Bull und McLaren klafft dann wohl eine größere Lücke: Mercedes ist zwar im Qualifying stark, scheint aber doch wieder ein paar Probleme zu haben, diesen Speed auch im Rennen zu bestätigen. Bei Ferrari ist das Auto bestenfalls Mittelmaß. Dass die Roten überhaupt einigermaßen mithalten können, haben sie nur der extremen Stärke von Fernando Alonso zu verdanken, der aus dem Ferrari deutlich mehr herausholt, als eigentlich drinsteckt. Lotus, nach den Wintertests bei einigen als Geheimtipp gehandelt, überzeugte im Qualifying mit dem dritten Platz von Romain Grosjean. Weil der Franzose aber sehr früh ausschied, ist die Rennleistung noch schwer einzuschätzen. Vor allem, weil sein Teamkollege Kimi Räikkönen nach seiner Rückkehr in die Formel 1 doch noch mit einigen Eingewöhnungsproblemen zu kämpfen hat.

Die größte Überraschung für die meisten war in Australien jedoch Williams. Das einstige Erfolgsteam, das 2011 die schlechteste Saison seiner Geschichte erlebte, scheint zurück im Kampf um die WM-Punkte zu sein. Auch wenn diesmal zählbare Ergebnisse noch ausblieben, weil Pastor Maldonado in der letzten Runde einen sicheren sechsten Platz durch einen völlig überflüssigen Fahrfehler noch wegwarf und Bruno Senna bereits bei einer Kollision mit Daniel Ricciardo schon um alle Chancen gebracht wurde: Das Auto ist schnell – und im großen Verfolgerpulk nicht etwa hinten, sondern weit vorne zu finden.

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