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Sport: Einen Namen gemacht

Trotz ihrer Viertelfinal-Niederlage hat Anna-Lena Grönefeld in Paris gewonnen

Paris - Anna-Lena Grönefeld hat den Einzug ins Halbfinale der French Open verpasst, sich durch ihre überzeugenden Auftritte in Paris aber in der Weltspitze etabliert. Gegen die Titelverteidigerin Justine Henin-Hardenne verlor die beste deutsche Tennisspielerin am Dienstag 5:7, 2:6. Dennoch war es der bislang größte Erfolg ihrer Karriere. Erstmals in ihrer Laufbahn bestritt die 21-Jährige das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers – seit Steffi Graf im Jahr 1999 hatte bis dahin keine deutsche Spielerin mehr in der Runde der letzten Acht von Roland Garros gestanden.

„Das ist auf jeden Fall ein Meilenstein“, hatte die Weltranglisten-14. bereits vor dem Match gegen die in Paris an Nummer fünf gesetzte Belgiern gesagt. Im Halbfinale kommt es nun zum Aufeinandertreffen der Belgierinnen Henin-Hardenne und Kim Clijsters sowie den unerwartet ins Halbfinale vorgestoßenen Nicole Vaidisova aus Tschechien und Swetlana Kusnezowa aus Russland. Die in Paris an Nummer zwei gesetzte Clijsters stoppte am Dienstag den Siegeszug der Schweizerin Martina Hingis. Die 17 Jahre alte Vaidisova bezwang Venus Williams aus den USA 6:7 (5:7), 6:1, 6:3 und steht zum ersten Mal im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers. Kusnezowa schlug die ebenfalls aus Russland stammende Dinara Safina 7:6 (7:5), 6:0.

Obwohl ihr der Halbfinal-Einzug versagt blieb, kann Grönefeld auf eine erfolgreiche Woche zurückblicken. Gegen Henin-Hardenne durfte die in den USA lebende Nordhornerin zum ersten Mal auf dem großen „Court Suzanne Lenglen“ antreten und zeigte sich von der ungewohnten Kulisse gänzlich unbeeindruckt. „Grönefeld – die Unbekannte“ hatte am Dienstag noch die Zeitung „La Libre Belgique“ geschrieben. Doch Henin-Hardenne lernte schnell die aggressive und variable Spielweise ihrer Gegnerin kennen.

Während der Seitenwechsel schaute Grönefeld immer wieder auf handgeschriebene Notizzettel, auf denen ihr Trainer Rafael Font de Mora Tipps und Anweisungen notiert hatte. Die Nordhornerin hielt gut mit der Vorjahressiegerin und Top-Favoritin auf den Turniersieg mit. Erst als im zweiten Satz die Kräfte bei der noch immer gehandicapten Grönefeld schwanden, sicherte sich Henin-Hardenne den Sieg. Trotz der Niederlage wähnt sich Grönefeld, die 2003 die Junioren-Konkurrenz der French Open gewann, noch lange nicht am Ziel.

„Ich werde jetzt als jemand wahrgenommen, der ganz oben mitspielt, als Rivalin, die um die großen Titel kämpft“, sagte sie. dpa

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