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Sport: Einer kommt durch

Schalke besiegt Palermo 3:0 und bleibt als einziges deutsches Team im Europacup

Es war ein Europapokal-Abend mit durchaus nationalem Charakter: Auf Schalke 04 lastete die schwierige Aufgabe, ein Europacup-Viertelfinale – ob Champions League oder Uefa-Cup – ohne deutsche Beteiligung zu verhindern. Erst zwei Mal zuvor (2003 und 2004) hatte es ein solches Szenario gegeben, und Schalke vermied es, ein drittes Mal folgen zu lassen. 3:0 (1:0) siegten die Gelsenkirchener dank eines überragenden Gerald Asamoah gegen US Palermo und verbleiben im Uefa-Cup.

Die Voraussetzungen dafür waren allerdings nicht die besten: Beim Versuch, die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel gegen die defensivstarken Italiener wettzumachen, mussten die Schalker auf ihre verletzten Brasilianer Lincoln und Marcelo Bordon verzichten. An Lincolns Stelle beorderte Trainer Mirko Slomka Mimoun Azaouagh auf die Spielmacherposition, der nach 16-monatiger Verletzungspause erst zweimal in der Bundesliga gespielt hatte. Für Bordon rückte Dario Rodriguez in die Innenverteidigung.

Entsprechend schwierig gestaltete sich der Beginn für den FC Schalke. Lange Zeit spielte sich die Begegnung, wie von Palermo beabsichtigt, auf Höhe der Mittellinie ab. Abgesehen von zwei Halbchancen durch Zlatan Bajramovic und Sören Larsen vermieden die Sizilianer in der ersten Hälfte geschickt, die Schalker zu nah an ihr eigenes Tor kommen zu lassen. Die Schalker, allen voran der mit der ihm zugedachten Aufgabe zunächst überforderte Azaouagh, sahen sich lange außerstande, etwas an diesem Umstand zu ändern – bis zu den Vorkommnissen in der 43. Minute. Eugenio Corini wollte einen Kopfball von Larsen vor dem Überqueren der Torlinie bewahren und schaffte das nur, indem er seine Hand benutzte. Rot für Palermos Kapitän und Elfmeter für Schalke waren die Folgen. Lewan Kobiaschwili trat den Ball am fliegenden Torwart Andujar vorbei in die Mitte des Tores.

Der Treffer und vor allem der Platzverweis beschleunigten den bis dahin schleppenden Spielverlauf. Palermos Taktik war zerschlagen, Schalke übernahm in der Folge die Kontrolle. Noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit vergab der sich langsam steigernde Azaouagh nach gutem Zusammenspiel mit Gerald Asamoah das mögliche 2:0. Direkt nach dem Seitenwechsel scheiterte Zlatan Bajramovic bei dem Versuch, eine Hereingabe von Asamoah im Tor unterzubringen.

Nach einem Fallrückzieher von Mladen Krstajic und einem Beinahe-Eigentor von Christian Terlizzi war es schließlich der starke Larsen, der eine Flanke seines ebenso glänzenden Sturmpartners Asamoah in der 73. Minute mit einem Kopfball zum 2:0 nutzte. Der deutsche Nationalstürmer vollendete seine beeindruckende Leistung mit einer weiteren herrlichen Vorlage, als er sich erst gegen zwei Sizilianer durchsetzte und dann per Beinschuss Mimoun Azaouagh im Strafraum freispielte. Der war im Verlauf des Spiels immer sicherer geworden und traf zum 3:0-Endstand. Auch für den kleinen Spielmacher fand die Begegnung somit ein versöhnliches Ende – dank Asamoah. Aber es gab gestern Abend ohnehin kaum einen Schalker, der sich nicht bei Gerald Asamoah bedanken musste.

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