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Hurra, Berlin.

© dapd

Sport: Einfaches Muster

Mit Marcel Ndjeng verpflichtet Hertha BSC wieder einen Spieler, den Trainer Jos Luhukay schon kennt.

Berlin - Bei genauem Hinschauen ist ein Muster zu erkennen. Den ersten Hertha-Neuzugang Elias Kachunga kannte Trainer Jos Luhukay. Aus Mönchengladbach. Den zweiten Transfer, Peer Kluge, kannte Luhukay ebenfalls. Aus Mönchengladbach. Und die dritte Verstärkung? Kennt Luhukay. Aus Mönchengladbach. Und Paderborn. Und Augsburg.

Der ablösefreie Wechsel von Marcel Ndjeng nach Berlin dürfte nur für diejenigen eine Überraschung sein, die das komplexe Verpflichtungsmuster nicht durchschaut haben. Der 30-jährige Deutsch-Kameruner kann auf der rechten Seite offensiv, aber auch defensiv spielen und unterschrieb bis 2014. In Augsburg war sein Vertrag nicht verlängert worden. Nach einer Sprunggelenksverletzung hatte er vergangene Saison seinen Stammplatz verloren und nur elf Spiele bestritten.

„Es ist immer einfacher, wenn man den Charakter eines Spielers schon einmal erlebt hat“, sagt Luhukay, der hohen Wert auf Disziplin legt. Aber entscheidend seien als Gründe „auf welcher Position wir Bedarf haben, die Qualität und Einstellung der Spieler und unser finanzieller Rahmen.“ Da müsse man kreativ sein; auch um weitere Verpflichtungen zu tätigen. Sonderlich kreativ ist das bisherige Muster nicht, aber das muss nicht schlecht sein. Immerhin ist Luhukay zweimal mit Ndjeng in die Bundesliga aufgestiegen. „Daran hatte er seinen Anteil“, sagt Luhukay. Und lobt: „Marcel hat einen starken rechten Fuß und schießt gute Standards, ist dadurch situativ torgefährlich, selten als Vollstrecker, aber oft als Vorbereiter.“ Auf der rechten Seite bestand Bedarf, weil Patrick Ebert, Tunay Torun und Christian Lell Hertha verlassen haben.

Großen Bedarf an gedruckten Karten für das erste Heimspiel wird Hertha dagegen wohl eher nicht haben: Gegen den SC Paderborn dürfen nur 15 000 eigene Anhänger und maximal 5000 Gäste-Fans ins Olympiastadion. Das hat das DFB-Sportgericht am Donnerstag entschieden. Grund ist das Fehlverhalten der Fans in mehreren Fällen, unter anderem im Relegationsrückspiel in Düsseldorf. Die Fortuna wurde zu einem Geisterspiel und 100 000 Euro Strafe verurteilt. Ob die Berliner wie die Düsseldorfer dagegen in Berufung gehen, blieb zunächst offen.

Neuzugang Marcel Ndjeng jedenfalls protestiert nicht, er ist „froh, wieder mit Trainer Jos Luhukay arbeiten zu können.“ Manager Michael Preetz freut sich über „einen sehr routinierten, bundesligaerfahrenen Spieler. Ndjeng könnte schon heute beim Berliner SC (18 Uhr, Stadion an der Finsterwalder Straße) im ersten Testspiel der Vorbereitung mitwirken.

Wer derweil weitere Hertha-Transfers voraussagen will, der muss nur schauen, wer schon mal unter Luhukay gespielt hat. In Mönchengladbach. Oder Augsburg. Oder Paderborn. Dominik Bardow

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