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Sport: Eishockey: Der Traum von der WM

Der eine spielt beim Spitzenklub, der andere sucht im Nationaltrikot seine Chance: Die beiden Jungstars Christoph Schubert und Thomas Greilinger steuern auf unterschiedlichen Wegen ihr Traumziel Eishockey-WM an. Im Scheinwerferlicht kämpfte der Münchner Schubert am Freitagabend mit den München Barons um Meisterehren (Spielende nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe).

Der eine spielt beim Spitzenklub, der andere sucht im Nationaltrikot seine Chance: Die beiden Jungstars Christoph Schubert und Thomas Greilinger steuern auf unterschiedlichen Wegen ihr Traumziel Eishockey-WM an. Im Scheinwerferlicht kämpfte der Münchner Schubert am Freitagabend mit den München Barons um Meisterehren (Spielende nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe). Für den Schwenninger Greilinger, der weit weniger beachtet im Testspiel der Nationalmannschaft gegen die Ukraine die Schlittschuhe schnürte, kein Grund, neidisch zu werden: "Es hilft mir nichts, wenn ich um die deutsche Meisterschaft spiele und im Endeffekt nicht auf genügend Eiszeiten komme."

Der 19-Jährige weiß, wovon er redet. Vor einem Jahr stand der Stürmer selbst mit München im Finale, nachdem er noch wenige Wochen zuvor in der Oberliga Süd dem Puck nachgejagt hatte. Dochnach dem rasanten Aufstieg vom Drittliga-Talent zum Nationalspieler und deutschen Meister entschied sich der gebürtige Deggendorfer für den Umweg über die Provinz. "Was nutzt es mir, wenn ich in München bleibe und habe keine Einsätze. Da spiele ich lieber regelmäßig in Schwenningen."

Mit der Konsequenz, dass Greilinger in den Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nur Zuschauer war. Mittendrin dagegen Christoph Schubert. "Das sind meine ersten Playoffs. Klar bin ich nervös. Wenn ich in die Halle komme, kribbelt es ganz schön im Bauch", sagt der 18-Jährige, der nach dem Umweg über Landshut in seiner Geburtsstadt München den Sprung in die DEL geschafft hat.

Bundestrainer Hans Zach holte beide ins Nationalteam, als die DEL-Klubs sich noch überhaupt nicht für sie interessierten. "Erst kräht kein Hahn danach, und dann sind sie plötzlich für alle interessant", wundert sich der Coach des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Weil Zach konsequent den "jungen Wilden" eine Chance gibt, dürfen beide auf eine Teilnahme an der Heim-WM ab dem heutigenSamstag hoffen. "Das wäre schon eine geile Sache", meint Schubert. Und Greilinger ergänzt: "Daran habe ich vor eineinhalb Jahren nicht im Traum gedacht."

Verteidiger Schubert, der nach den Finalspielen zur DEB-Auswahl stößt, blickt schon weiter: "Wenn ich bei der WM dabei bin, steigen auch meine Chancen auf eine Olympia-Teilnahme. Dann hätte ich fast schon alles erreicht, was ich erreichen kann." Für den Eishockey-Teenager, der noch bei seinen Eltern im Münchner Stadtteil Bogenhausen wohnt, kein Grund abzuheben: "Es gibt genug Leute, die mich auf dem Boden halten." sid

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