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Eishockey-WM - Deutschland - Schweiz

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Eishockey-WM: Uwe Krupp nach WM-Blamage in der Kritik

Nachdem die Deutschen bei der WM die Zwischenrunde verpasst haben, wachsen die Zweifel an der Kompetenz des Bundestrainers. Der DEB steht allerdings zu Uwe Krupp.

Hinter Uwe Krupp lag eine kurze Nacht und eine erste spontane Krisenbesprechung mit den Führungskräften des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). „Unsere Enttäuschung ist natürlich groß“, sagte der Bundestrainer sichtlich gerädert. Seine Mimik ließ keinen Zweifel, dass er sich den Verlauf dieser WM ganz anders vorgestellt hatte.

Doch die Hoffnungen auf das Viertelfinale zerplatzten am Dienstag mit dem 1:2 gegen Frankreich – nicht einmal das Minimalziel Zwischenrunde wurde erreicht. Ein Debakel, das auch das ansonsten so stabile Selbstbewusstsein des 43-Jährigen erschütterte. So geknickt wie nach der Blamage trat er zuvor in seiner fast vierjährigen Amtszeit noch nie auf. Zwölf Monate vor der Heim-WM findet sich Krupps Auswahl in der Abstiegsrunde wieder.

Die kommenden drei Partien gegen Dänemark (Freitag 16.15 Uhr, live im DSF), Österreich (Sonntag) und Ungarn (Montag) kommen aber einer Farce gleich – als Gastgeber der nächsten WM hat Deutschland in der Trostrunde nichts zu verlieren. Außer weiter an Ruf.

Besonders Krupp ist bei den Fans umstritten. Von wütenden Anhängern wurde er nach Spielende mit Bier überschüttet und mit Sprechchören verhöhnt: „Uwe, das war dein letztes Spiel.“ Für Franz Reindl, den DEB-Generalsekretär, steht Krupp trotz des Rückschlags und der ebenfalls enttäuschenden WM 2008 nicht zur Disposition: „Ich wüsste nicht, warum er nicht mehr unser Trainer sein sollte.“ Krupp selbst suchte nicht nach Ausreden: „Wir haben dem Druck nicht standgehalten.“   Reindl dürfte es jedoch schlaflose Nächte bereiten, dass das Team im entscheidenden Spiel gegen eine halb professionelle französische Mannschaft kein taktisches Konzept erkennen ließ. „Eigentlich sind wir in die Schweiz gekommen, um Werbung für unsere Heim-WM zu machen“, sagte Reindl. „Das ist uns nicht gelungen.“

Tom Hoffmann[Bern]

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