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Sport: Eiskunstlauf: Zwei Konkurrenten haben einen Trainer

Wer hat beim Wettrennen um den Startplatz im Paarlauf bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002 derzeit die Nase vorn? "Ich glaube, wenn es ohne großere Ausfälle so weiterläuft, haben wir eine gute Chance", sagt Mirko Müller.

Wer hat beim Wettrennen um den Startplatz im Paarlauf bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002 derzeit die Nase vorn? "Ich glaube, wenn es ohne großere Ausfälle so weiterläuft, haben wir eine gute Chance", sagt Mirko Müller. "Ich denke, wir sind momentan noch einen Schritt voraus", sagt Norman Jeschke.

Am Ostermontag hätte man beim Abschluss der Deutschland-Tournee von "Stars on Ice" (Beginn 18 Uhr/Sportforum) sehen können, was die beiden Berliner augenblicklich zu bieten haben. Doch der 27-jährige Müller, 1998 mit Peggy Schwarz WM-Dritter, musste seinen ersten öffentlichen Auftritt mit seiner neuen Partnerin absagen. Die 18-jährige Sarah Jentges wird derzeit wegen einer Mittelohrentzündung behandelt. Und der 22-jährige Jeschke, mit Mariana Kautz (alle SC Berlin) in diesem Winter Neunter der EM und 16. der WM, war nicht eingeladen worden und muss am Montag bei der Bundeswehr Dienst tun.

Beim Schaulaufen, für das noch Karten erhältlich sind, stehen ohnehin andere im Mittelpunkt: Chinas Weltmeisterin von 1995, Lu Chen, die Chemnitzer Welt- und Europameister und jetzigen Profis Mandy Wötzel/Ingo Steuer oder das Berliner Weltklasse-Tanzpaar Kati Winkler/René Lohse, Junioren-Weltmeister Stefan Lindemann (Erfurt) und andere.

"Schade, dass wir Ostern nicht laufen können. So müssen wir beim Sommer-Schaulaufen versuchen, uns an wettkampfähnliche Bedingungen zu gewöhnen", sagt Müller. Erst seit einem Dreivierteljahr trainiert er mit der früheren Einzelläuferin Jentges zusammen. Und so verwundert es nicht, dass er meint, "es wird mit Olympia verdammt eng". Denn obwohl die Kölnerin "viel Potenzial" und Ehrgeiz habe, sei es natürlich "ganz schwierig, sich auf die Besonderheiten des Paarlaufs einzustellen". Denn als Solistin habe sie ja immer die ganze Eisfläche für sich gehabt. "Nun muss sie Sprünge dicht und synchron zum Partner setzen, akrobatische Hebungen wagen und Dreifachdrehungen bei Würfen ausführen".

Weil Kautz/Jeschke bei der WM nicht unter die besten zwölf kamen, ist Salt Lake City nur über Umwegen erreichbar. Bei der Olympiaqualifikation im November in Zagreb muss ein deutsches Paar unter die ersten vier laufen, um der Deutschen Eislauf-Union (DEU) einen Startplatz bei Olympia zu sichern. Wer den erhält, wird im Dezember bei den 100. Deutschen Meisterschaften in Berlin entschieden. Da sind starke Nerven gefragt. Auch deshalb, weil Jentges/Müller und Kautz/Jeschke nicht nur Klubkollegen sind, beide von Knut Schubert betreut werden und sich nahezu täglich beim Training begegnen. "Ich bin sicher, dass unser Trainer seine Sympathie und Aufmerksamkeit gleich verteilt", sagt Jeschke. Und Müller meint: "Diese Konkurrenzsituation schon im Training hilft ganz sicher beiden voran."

Ernst Podeswa

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