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Eisschnelllauf: Damen-Express in der Goldspur

Die Pflicht ist souverän erfüllt - mit einer goldenen "Kür" will der Deutschland-Express nun die medaillenlose Eiszeit in Turin beenden.

Turin - Anni Friesinger, Claudia Pechstein und Daniela Anschütz-Thoms haben am Mittwochabend bei der Olympia- Premiere des Team-Wettbewerbs den Mitkonkurrenten Niederlande klar in Schach gehalten und sich für die Niederlage in der 3000-Meter- Konkurrenz am Montag eindrucksvoll revanchiert.

Gegner des Weltmeister-Teams im Eisschnelllauf-Oval von Lingotto ist nun am Donnerstag das Trio aus Russland. Im anderen Halbfinale treffen Japan und Vize-Weltmeister Kanada aufeinander. Auf die Kanadierinnen, die mit 3:01,24 Minuten die Bestzeit aufs Eis zauberten, können die deutschen Damen erst im Finale treffen.

Die deutschen Herren sind dagegen aus dem Rennen. Stefan Heythausen (Grefrath), Tobias Schneider (Berlin) und Jörg Dallmann (Erfurt) mussten sich den Norwegern deutlich geschlagen geben und verpassten das Halbfinale, kämpfen am (morgigen) Donnerstag aber immerhin um Platz fünf. Überraschend ausgeschieden ist auch das US-Team gegen Italien. Der Traum von 5000-Meter-Olympiasieger Chad Hedrick, fünf «Goldene» aus dem Oval Lingotto zu entführen, ist damit frühzeitig geplatzt.

Im heißen Damen-Duell mit den Oranjes, die mit Ireen Wüst und Renate Groenewold die beiden Ersten des 3000-Meter-Rennens der Olympischen Winterspiele von Turin sowie Paulien van Deutekom aufboten, leisteten Friesinger und Pechstein die meiste Führungsarbeit und hielten in 3:01,52 Minuten die Niederländerinnen um 2,13 Sekunden überaus deutlich auf Distanz.

«Die Mädels sind ein super Rennen gelaufen. Vor allem ein großes Kompliment für 'Schützi', weil sie gleich zwei Läufe an einem Tag hatte», sagte der verantwortliche Team-Coach Markus Eicher. «Wir haben aber noch lange nicht Gold. Ein Fehler, und alles ist vorbei», hatte Claudia Pechstein schon im Vorfeld gewarnt. «Ich war so kaputt, ich wusste nicht mehr, in welcher Runde ich bin. Am Ende war ich nur noch froh, als an der Anzeigetafel die 1 aufleuchtete», jubelte Daniela Anschütz-Thoms nach der erfolgreichen «Doppelschicht».

Auch Anni Friesinger war k.o., aber glücklich. «Wir wollten uns einfach revanchieren, und das ist uns deutlich gelungen. Das war so spannend. Wir haben echt zusammengehalten», meinte die Wahl-Salzburgerin nach der beeindruckenden Vorstellung. «Der Frust bei Anni und Claudia war so groß, da haben sie alle Kräfte freigesetzt», meinte Ersatzläuferin Sabine Völker (Erfurt).

Im vorangegangenen Zeitlauf waren für das deutsche Team neben Anschütz-Thoms auch Team-Weltmeisterin Sabine Völker und Lucille Opitz (Berlin) an den Start gegangen. Das «B-Team» konnte die gestellte Aufgabe nicht wie geplant lösen, wurde in 3:07,07 Minuten nur Fünfter. «Wir wollten schon ein wenig weiter vorn landen, aber hinten raus hat die Kraft gefehlt», sagte Eicher. (Von Frank Thomas, dpa)

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