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Sport: Entscheidung nach fünf Sätzen Russland holt zum ersten Mal

den Daviscup

Paris (dpa). Russlands Tennisspieler haben durch ein 3:2 gegen Frankreich im dritten Anlauf den Daviscup gewonnen. Nach zwei vergeblichen Versuchen 1994 und 1995 triumphierten die Russen auf rotem Sand im Palais Omnisport von ParisBercy. Aus einem 1:2 machten Marat Safin und Kafelnikow-Ersatz Michail Juschni gegen den Titelverteidiger noch einen Sieg, der nach zwei hoch dramatischen Einzeln und mehr als acht Stunden Spielzeit feststand.

Die Entscheidung schaffte Juschni im Duell der 20-Jährigen gegen Paul-Henri Mathieu, der beim 6:3, 6:2, 3:6, 5:7, 6:4 einen Zweisatz-Vorsprung noch verspielte.

Für Jewgeni Kafelnikow begann der Schlusstag mit einer Enttäuschung. Der 28-Jährige, der an diesem Montag in der Schweiz wegen einer Sehnenverletzung operiert wird, musste aus nicht näher bezeichneten Gründen seinen Einsatz im Schlusseinzel absagen und Juschni den Vortritt lassen. So wird das am Freitag gegen Sebastien Grosjean im dritten Satz mit 0:6 verlorene Match als sein letztes großes Einzel in die Tennis-Geschichte eingehen. Schon vor Wochen hatte der zweimalige Grand-Slam-Sieger für den Fall des Daviscup-Gewinns seinen Rücktritt angekündigt. Es gibt gleichwohl Stimmen, die glauben, der Vielspieler auf der ATP-Tour werde sich diesen Schritt noch einmal überlegen.

Im Doppel versagte Kafelnikow an der Seite von Safin. Das Duo verlor überraschend in fünf Sätzen gegen Nicolas Escude und Fabrice Santoro. Nach dem 3:6, 6:3, 7:5, 3:6, 4:6 brachte Safin die Russen am Sonntag aber in einem Tiebreak-Krimi zurück ins Spiel. 13:11 hieß es gegen Grosjean im dritten Satz, nachdem er die beiden ersten mit 6:3, 6:2 für sich entschieden hatte. Die 14 500 Zuschauer im abermals ausverkauften Palais Omnisport feuerten ihren Daviscup-Helden des Vorjahres zwar unverdrossen an, aber letztlich war alles vergeblich.

Im finalen Match zeigte Mathieu gegen Juschni zunächst nicht die Spur von Nervosität. Der Franzose war vor dem Endspiel als Ersatz gehandelt worden, hatte dann aber von Kapitän Guy Forget den Vorzug vor dem angeschlagenen Routinier Arnaud Clement erhalten. Der 20-Jährige agierte, als ob er nichts zu verlieren habe, dabei hatte er schon sein Auftakteinzel gegen Safin in vier Sätzen abgeben müssen.

Mathieu spielte aber nur zwei Durchgänge stark. Dann schwächelte er. Angesichts des nahen Sieges wurde er von Ballwechsel zu Ballwechsel unsicherer. Die Russen hatten den längeren Atem und durften schließlich den ersten Daviscupsieg feiern.

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