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Sport: Erfahrung siegt

Zwei alte Hasen gewinnen in Hoppegarten die Hauptrennen

Hoppegarten. Dreijährige Pferde sind relativ unerfahren. Ein gutes Rennen oder gar ein Sieg in der kurzen Karriere ändert nicht viel daran. Trotzdem ist bei den Rennen des Derbyjahrganges doch oft die Erfahrung entscheidend – nicht die des Pferdes, sondern die des Jockeys. Beim Frühjahrszuchtpreis der Dreijährigen auf der Galopprennbahn Hoppegarten war das wieder der Fall. Der 44-jährige Viktor Schulepow übernahm mit dem dreijährigen Hengst Ibisco gleich nach dem Öffnen der Startboxen die Führung und verteidigte sie bis zum Zielpfosten. Obwohl der Favorit Impetuoso mit Jockey Andreas Schikora dem Duo noch einmal gefährlich nahe kam, behauptete Schulepow geschickt Platz eins in dem mit 20 000 Euro dotierten Rennen über die Meile. Ebenso wie den Dritten Rajpute hatten die Wetter den in Hannover trainierten Zweiten Ibisco auf den ersten drei Plätzen erwartet.

Weitaus überraschender verlief da das zweite wichtige Rennen in Hoppegarten. Die Parkbahn war dritte Station der Weltmeisterschaft für Amateurreiterinnen. Und diesen Lauf des Weltverbandes Fegentri gewann die zweifache Deutsche Meisterin Katrin Schlick mit dem Außenseiter Argentum. Da die 39-jährige Finanzfachwirtin im vorigen Jahr nicht an den nationalen Meisterschaften teilgenommen hatte, startete sie nur als Ersatzreiterin und hatte bei der Verteilung der Pferde durch die Trainer auch nur Außenseiter Argentum abbekommen. Der vierjährige Wallach brachte sie dann aber als Gewinnerin vor der Französin Anne-Sophie Pacault mit der Stute Liberty und der Britin Serena Brotherton mit der Stute Kincfleur ins Ziel.

„Im vorigen Jahr wollte ich schon aufhören“, sagte die zweifache Weltmeisterin. Dann machte Karin Schlick aber doch noch weiter – mit Erfolg: Sie gewann in diesem Jahr schon drei ihrer neun Rennen. Der gestrige Sieg kam dabei unerwartet: „Nach der Papierform habe ich mir mit Argentum nichts ausgerechnet.“ Doch nicht nur für sie war der Ausgang unerwartet. Auch bei den Wettern hatte keiner mit ihr und der sechsjährigen Stute Liberty gerechnet. Die Zweierwette wurde nicht getroffen, die Dreierwette zahlte über 49 000 Euro für zehn Euro Einsatz aus.

Ingo Wolff

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