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Sport: Erst Erfurt, nun Chemnitz: Wieder Rassismus im Stadion

Berlin - In Ostdeutschland reißen die rassistischen Vorfälle beim Fußball nicht ab. Daran scheinen auch schärfere Spielbeobachtungen und Strafen durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) nichts ändern zu können.

Berlin - In Ostdeutschland reißen die rassistischen Vorfälle beim Fußball nicht ab. Daran scheinen auch schärfere Spielbeobachtungen und Strafen durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) nichts ändern zu können. Nachdem kürzlich Rot-Weiß Erfurt wegen rassistischer Gesänge von Fans beim Thüringen-Derby gegen Carl Zeiss Jena (2:1) zu 10 000 Euro Geldstrafe und einem Spiel ohne Zuschauer gegen Werder Bremen II (3:1) verurteilt wurde, muss sich der DFB bereits mit neuen Vorfällen bei der Regionalligapartie zwischen dem Chemnitzer FC und Türkiyemspor Berlin (1:2) am 31. August beschäftigen.

Wie erst jetzt bekannt wurde, wurden im Verlauf der Begegnung aus einem separaten Zuschauerblock, in dem sich rund 50 bis 60 Personen aufhielten, fremdenfeindliche und rechtsradikale Sprechchöre angestimmt. „Naziland Ostdeutschland“, „Berlin bleibt Deutsch“ und „Hoonara“ (Hooligans, Nazis, Rassisten) lauteten beispielsweise die Parolen, die auch auf Mitschnitten des Mitteldeutschen Rundfunks zu hören sind. „Während der Partie habe ich das nicht so mitbekommen“, sagte Türkiyemspor-Geschäftsführer Ümit Ünsal dem Tagesspiegel. „Mehmet Matur vom DFB-Integrationsausschuss hat mich aber schon in der Halbzeit darauf angesprochen.“

Die sächsische Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen wegen des Zwischenfalls aufgenommen. Der Chemnitzer FC, der sich von diesen wohl nicht der Chemnitzer Fanszene zuzuordnenden Besuchern öffentlich distanziert hat, musste beim DFB eine Stellungnahme abgeben. In dieser Woche wird darüber beraten. Matthias Koch

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