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Peyton Siva (l.) sucht den vorbei an Arturas Gudaitis.

© dpa

Eurocup: Alba Berlin besiegt Vilnius 124:115 nach zwei Verlängerungen

Alba Berlin setzt sich in einem dramatischen Spiel gegen Lietuvos Vilnius durch und hat nun gute Chancen auf die nächste Runde im Eurocup.

Von Johannes Nedo

Es war ein erlesenes Publikum, vor dem Alba Berlin am Mittwochabend spielte – vor allem in musikalischer Hinsicht. Unter den 7122 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof weilten zwei amerikanische Superstars: Chad Smith von den Red Hot Chili Peppers und Martin Luther McCoy von The Roots. Beide sind Mitglieder legendärer Bands und große Basketballfans, beide waren allerdings nicht extra wegen des Eurocup-Spiels gegen Lietuvos Vilnius angereist. Schlagzeuger Chad Smith schaute sich Alba an, weil er an diesem Donnerstag an gleicher Stelle zum Konzert aufspielt. Und McCoy war bereits am Abend vor dem Alba-Spiel in Berlin aufgetreten.

Für die Hallenregie waren die beiden Musiker dankbare Ehrengäste. In den Pausen wurden Songs von den Chili Peppers und The Roots gespielt, außerdem wurden beide oft auf der Großbildleinwand gezeigt. McCoy reagierte darauf mit lässigen Handzeichen in die Kamera, Chad Smith versuchte sich stets mit neuen Grimassen.

Ob die prominenten Zuschauer auch Albas Spieler zusätzlich motivierten, ist schwer zu beweisen. Jedenfalls zeigten die Berliner, die zuvor zweimal hintereinander verloren hatten, eine starke kämpferische Leistung in einem dramatischen Spiel. Alba siegte gegen den litauischen Pokalsieger 124:115 (45:44, 92:92, 103:103) nach zwei Verlängerungen. Dabei überzeugten besonders Elmedin Kikanovic (33 Punkte), Dominique Johnson (24 Punkte) und Peyton Siva (23). Damit sind auch Albas Chancen gestiegen, die nächste Runde im Eurocup zu erreichen. „Es war ein unglaubliches Spiel“, sagte Kikanovic. „Wir haben mit so viel Energie gespielt.“

Zu Beginn war das Team von Trainer Ahmet Caki noch sehr unkonzentriert. Die Berliner leisteten sich leichte Ballverluste und zeigten wenig Gegenwehr in der Defensive. So führten die Litauer, die von 50 lauten Fans begleitet wurden, schnell mit 6:0. Doch Alba kämpfte sich in die Partie. Die Berliner wurden in der Defensive immer aggressiver und trafen nun auch ordentlich. Nach dem ersten Viertel betrug der Rückstand nur zwei Punkte (17:19).

Im zweiten Viertel gingen die Berliner dann erstmals in Führung (25:23). Angeführt vom starken Kikanovic behauptete Alba den knappen Vorsprung, leistete sich aber auch immer wieder Schwächephasen. Zur Halbzeit lagen die Gastgeber daher nur mit einem Punkt vorn (45:44).

Nach der Pause konnten die Berliner ihre Führung sogar etwas ausbauen (66:61), doch im letzten Viertel wankten sie wieder gewaltig. Bei den Litauern setzte David Logan, der in der Saison 2013/14 bei Alba gespielt hatte, seine Teamkollegen perfekt in Szene und sie trafen einen Dreipunktewurf nach dem anderen. Vilnius zog plötzlich auf 83:74 davon.

Doch auch davon ließen sich die Berliner nur kurz beeindrucken. 26 Sekunden vor der Schlusssirene verwandelte Johnson einen Dreier zum 92:91. Riesiger Jubel brandete auf. Logan hatte vier Sekunden vor dem Ende aber noch zwei Freiwürfe für Vilnius, traf nur einen und so ging es in die Verlängerung.

Dort erspielte sich Alba einen Zweipunkte-Vorsprung. Doch Vilnius glich 1,2 Sekunden vor der Sirene erneut aus. Mit 103:103 folgte die zweite Verlängerung. Dieses Mal konnten sich die Berliner behaupten. Chad Smith und McCoy bekamen wirklich ein unterhaltsames Spiel zu sehen.

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