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Viel um die Ohren. Die Frankfurter Spieler tun sich mit der Doppelbelastung schwer.

© dpa

Europa League: Frankfurt hört den Klang der Sirenen

Eintracht Frankfurts Mannschaft ist nicht für die Doppelbelastung aus Bundesliga und Europa League zusammengestellt. Deswegen wäre es für den Klub besser, wenn die Frankfurter am Donnerstagabend gegen den FC Porto ausscheiden. Ein Kommentar.

Egal welcher Angestellte von Eintracht Frankfurt sich dieser Tage auch äußert, die Aussagen sind meist gleich. Ein jeder erzählt von seinem Hochgefühl, von seiner grenzenlosen Vorfreude. Warum auch nicht? Die Frankfurter Arena wird am Donnerstag beim Europa-League-Spiel gegen den FC Porto komplett gefüllt sein, die Stimmung wird kochen. Frankfurt fiebert und feiert dem ersten internationalen Achtelfinal-Einzug der Eintracht seit 20 Jahren entgegen. Nach dem 2:2 im Hinspiel ist die Ausgangslage hervorragend.

Trotzdem wäre es besser, wenn die Eintracht ausscheidet. Besser für die Mannschaft, besser für den Verein. Mit jeder weiteren Runde Europa League dürfte es für Frankfurt schwerer werden, in der Bundesliga zu bestehen. Dort stehen in den kommenden Wochen die wirklich wichtigen Spiele an. Es gilt, den nächsten Abstieg zu verhindern. Von der Frische, mit der die Frankfurter in der vergangenen Saison noch begeisterten, ist wenig geblieben. Wie auch? Der Kader ist nicht für den Drei- Tage-Rhythmus ausgerichtet und zu klein. Frankfurt steht in dieser Hinsicht nicht allein da. Die meisten Mannschaften, die in der Europa League überwinterten, haben in ihren nationalen Ligen Probleme. Betis Sevilla ist in Spanien so gut wie abgestiegen, der FC Valencia, Lazio Rom, AC Florenz, Swansea City oder der FC Sevilla enttäuschen ihre Fans regelmäßig. Das Problem ist der Modus der Europa League. Die ist genauso konzipiert wie die Champions League. Man muss eine Gruppenphase und viele Spiele bestreiten, verdient aber deutlich weniger Geld und trifft auf unattraktivere Gegner. Wirklich verkraften können diese Belastung aber nur die großen Mannschaften mit ihren angemessenen Kadern. Mannschaften, die in der Champions League spielen.

In ihrer jetzigen Form ist die Europa League für ihre Teilnehmer das, was die Sirenen für Odysseus waren – eine Gefahr. Frankfurt hat dem Gesang lange genug gelauscht. Es ist Zeit weiterzusegeln. Auch wenn das damit verbundene Ausscheiden im ersten Moment weh tun mag.

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