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© dpa

Europa League: Hertha siegt gegen Ventspils

Die Europa League gestaltet sich für Hertha BSC zu einer überraschend spannenden Veranstaltung. Die in der Bundesliga abgeschlagenen Berliner gewannen am Donnerstag gegen den lettischen Klub Ventspils.

Die Berliner gewannen vor 7200 Zuschauern in der Skonto-Arena von Riga 1:0 (1:0) beim lettischen Klub FK Ventspils und haben nun beste Chancen, sich für die K.o-Runde der besten 32 Teams zu qualifizieren. Hertha tat, was nötig war, allein Sporting Lissabon spielte nicht mit. Die Portugiesen erreichten gegen den SC Heerenveen nur ein 1:1, was für Hertha die unangenehme Folge hat, dass es nichts war mit der durchaus möglichen vorzeitigen Qualifikation. Die Berliner müssen ihr letztes Spiel der Vorrundengruppe D am 16. Dezember im Olympiastadion gegen Sporting mindestens einen Punkt holen, um die nächste Runde zu erreichen. In diesem Spiel muss Hertha auf den Brasilianer Raffael verzichten. Der Schütze des Siegtors sah kurz vor Schluss wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte und ist damit automatisch gesperrt.

Eine ähnliche Situation hatte Herthas Trainer Friedhelm Funkel schon am Donnerstag simuliert, in dem er seinen serbischen Star Gojko Kacar 68 Minuten lang auf der Bank ließ. Dort fand sich auch für den zuletzt unterirdisch schlechten Nemanja Pejcinovic ein wohlverdientes Plätzchen fand. Statt seiner verteidigte Shervin Radjabali-Fardi auf der linken Seite. Der 18-Jährige spielt für gewöhnlich in der viertklassigen Regionalliga, er gehört zwar seit eineinhalb Jahren zum Kader der Bundesligamannschaft, deren Trikot er aber noch kein einziges Mal tragen durfte. Das könnte sich am Sonntag bei Herthas Gastspiel in Gelsenkirchen ändern. Radjabali-Fardi machte ein gutes Spiel mit einer bemerkenswert geringen Fehlerquote.

Über diese linke Seite fiel auch das frühe Berliner Führungstor, an dessen Entstehung Radjabali-Fardi allerdings keinen Anteil hatte. Herthas Brasilianer Cicero und Raffael überbrückten mit nett anzuschauendem Zusammenspiel das Mittelfeld. In aller Seelenruhe durfte Raffael auf das Tor zulaufen, er deutete einen Schuss ins rechte Eck an, warte, bis Torhüter Aleksandrs Kolinko eben dorthin unterwegs war und schob den Ball dann doch ins linke Eck.

Es war dieses Tor nach zwölf Minuten Ausdruck der überlegten, wenn auch keineswegs brillanten Berliner Leistung. Hertha war die deutlich bessere Mannschaft und spielte in Ansäten so rational und überlegt, wie man das aus der vergangenen Fast-Meister-Saison in Erinnerung hat. Und das auf einen Platz, der eher für die Aussaat von Kartoffeln geeignet war denn für die Ausrichtung eines anständigen Fußballspiels. Mit ein wenig mehr Glück und Konsequenz hätte Hertha leicht noch ein zweites Tor nachlegen können. Doch Distanzschüsse von Raffael und Lukasz Piszczek strichen knapp am Tor vorbei, und einmal hatte der Kolumbianer Adrian Ramos Pech, als er nach einem Gewurschtel im lettischen Strafraum die Latte traf.

Immerhin: Hertha hatte über weite Strecken die Kontrolle über das Geschehen. Dabei soll aber  nicht unerwähnt bleiben, das der FK Ventspils auf einem kläglichen Niveau spielte und bis auf die Komponente Kampfgeist wenig bis gar nichts zu bieten hatte. Gut 200 Kilometer von der Heimat entfernt war es auch für den einstigen lettischen Meister ein Auswärtsspiel. Im Skonto-Stadion von Riga, in das der Klub wegen der Uefa-Standards ausweichen musste, kam kaum einmal Europapokalstimmung auf.

Ventspils fremdelte in der ungewohnten Umgebung. Allein in den letzten zwanzig Minuten geriet der Berliner Sieg in Gefahr, als Ventspils wütend anrannte und sich dabei auch zwei  Torchancen erarbeitete. Die eine vereitelte Jaroslav Drobny gegen den frei vor im auftauchenden Alekseis Visnakovs, bei der zweiten war der Berliner Torhüter schon geschlagen, aber Edgars Gauracs brachte das Kunststück  fertig, den Ball an die Latte des leeren Tores zu köpfen.

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