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Sport: Europacup in Gateshead: Die Witterung macht den Leichtathleten schwer zu schaffen

Zwei Monate vor Olympia erstarrten die Leichtathleten beim Europacup-Finale der Superliga in Gateshead (England) in der Kälte. Bei Temperaturen um zwölf Grad und heftigem Wind erzielten die deutschen Aktiven keine einzige neue Olympianorm.

Zwei Monate vor Olympia erstarrten die Leichtathleten beim Europacup-Finale der Superliga in Gateshead (England) in der Kälte. Bei Temperaturen um zwölf Grad und heftigem Wind erzielten die deutschen Aktiven keine einzige neue Olympianorm. Die Frauen überraschten allerdings bei Halbzeit mit Rang zwei (59 Punkte) hinter Titelverteidiger Russland (63). Die deutschen Männer (44,0 Punkte) können dagegen als Sechste nur noch durch eine grandiose Aufholjagd ihren Vorjahres-Sieg wiederholen. Gastgeber Großbritannien (55,5) führt vor Italien (53,5), Russland, Griechenland (beide 47,5) und den punktgleichen Franzosen (45,0).

"Solche Bedingungen hatten die Athleten bei diesem ersten Saison-Höhepunkt nicht verdient. Wir erwägen, auch die am 3. August zur Nominierung beim Nationalen Olympischen Komitee vorzuschlagen, die die Norm nur einmal erfüllt haben, hier aber unter den ersten Zwei ihrer Disziplin waren", meinte Sportwart Rüdiger Nickel vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) im "Kühlschrank" von Gateshead und plädierte für einen Kälte-Bonus. Am letzten Juli-Wochenende stehen in Braunschweig noch die Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten auf dem Programm.

Profitieren könnten von dieser Regelung am Ende drei Zweite des ersten Cup-Tages: Kugelstoßer Michael Mertens (Göttingen), der mit 19,71 m den verletzten Vize-Weltmeister Oliver-Sven Buder (Wattenscheid) gut vertrat, 400-m-Hürdenläuferin Ulrike Urbansky (Magdeburg/56,10) und Stabhochspringerin Yvonne Buschbaum (Stuttgart/4,30 m), die einen Tag nach ihrem 20. Geburtstag unter den Bedingungen ganz besonders litt.

Insgesamt kämpften die Frauen sehr gut: Zweite Plätze erkämpften auch Diskus-Olympiasiegerin Ilke Wyludda (Chemnitz) als Vertreterin der erkrankten Weltmeisterin Franka Dietzsch (Neubrandenburg) mit 62,45 m und 800-m-Läuferin Linda Kisabaka (Leipzig) in 2:03,88 Minuten. Aus dem Rahmen fiel Speerwerferin Karen Forkel (Halle), die mit dem Wind ganz besondere Probleme hatte und mit 52,89 m nur auf den für sie enttäuschenden sechsten Platz kam.

Vor seinem ersten großen Sieg stand Weitspringer Kofi Amoah Prah. Doch mit 8,15 m in Führung liegend (zu starker Wind/2,1 m) wurde der Berliner am Ende noch vom Russen Witali Schkurlatow mit 8,22 m abgefangen. Neben Prah und Kugelstoßer Mertens trennte auch Hochspringer Wolfgang Kreißig (Mannheim/2,25 m) nur ein Platz vom Sieg. Gut schlug sich wie schon beim Cup-Finale 1998 Dreispringer Hrvoye Verzy (Uerdingen/Dormagen), der als Ersatz für den verletzten Weltmeister Charles Friedek (Leverkusen) in seinem besten Saisonwettkampf Fünfter wurde.

Negativ fielen vor allem der letzte Platz von Lars Figura (47, 90) im eklatant windgeschädigten 400-m-Lauf und der siebte Rang von 400-m-Hürdenläufer Steffen Kolb (Offenburg), der in 50,82 Sekunden allerdings noch im Bereich seiner Normalleistung blieb, auf.

Dass selbst unter diesen Bedingungen Topleistungen möglich waren, bewies vor allem die griechische Sprinterin Ekaterina Thanou. In 10,84 Sekunden entzauberte sie bei 2,9 m Rückenwind Frankreichs Europarekordlerin Christine Arron. Ihre Teamkameradin Marie-Jose Perec, die in Sydney zum dritten Mal 400-m-Gold gewinnen will, meldete sich eine Woche nach ihrem Comeback von Nizza angesichts der widrigen Bedingungen lieber verletzt. Sie wollte kein Risiko eingehen.

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