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Alba

© dpa

Europaliga: Alba: Sieg der besseren Nerven

Alba schlägt Joventut Badalona in einem engen Spiel 74:72. Die Chancen der Berliner auf das Weiterkommen in der Europaliga steigen damit.

Ein Schlüsselspiel sollte es sein, ein Nervenspiel wurde es. Alba Berlin wollte in der Basketball-Europaliga unbedingt gegen Joventut Badalona gewinnen, auch die zuvor in der Gruppe C punktgleichen Spanier brauchten einen Sieg. Und so trafen vor 10 164 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof zwei Teams aufeinander, denen man deutlich anmerkte, um wie viel es ging. Nach einer Masse von Ballverlusten und vergebenen Möglichkeiten erkämpfte sich Alba am Ende einen 74:72-Sieg. Durch den Erfolg kletterte Alba in der Tabelle auf Platz vier, der zum Weiterkommen reichen würde.

Badalona trat ohne seine beiden vermeintlich besten Spieler an: Das 18-jährige spanische Supertalent Ricky Rubio fehlt Joventut zurzeit wegen einer Handgelenksverletzung, Center Pops Mensah-Bonsu hat Probleme mit der Schulter. Bei Alba rückte Kapitän Patrick Femerling nach langem Reha-Training zum ersten Mal wieder in den Kader, kam aber noch nicht zum Einsatz. Als sein Centerkollege Adam Chubb nach rund sechs Minuten mit zwei Fouls vom Feld musste, kam für ihn wie in den Spielen zuvor Aleksandar Nadjfeji.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Alba das Spiel und den Gegner gut im Griff und führte 15:11. Der Berliner Trainer Luka Pavicevic hatte gefordert, seine Spieler müssten das Tempo des Spiels kontrollieren – bis dahin kein Problem. Erst in den letzten Sekunden des ersten Viertels zeigte sich, wovor Pavicevic gewarnt hatte: Aus einem schlechten Wurf und einem Ballverlust der Berliner startete Joventut zwei Schnellangriffe, die Badalonas deutscher Nationalspieler Jan Jagla mit einem Dreier und einem Dunking zum 19:19-Zwischenstand zur ersten Pause abschloss.

Alba-Star Jenkins verletzt sich und musste zuschauen

Kurz zuvor hatte die bislang äußerst unglückliche Europaliga-Saison von Julius Jenkins einen weiteren Tiefpunkt erfahren: Albas US-Amerikaner krachte beim Kampf um den Ball in die Bande und musste mit einem verstauchten Knöchel den Rest des Spiel von der Bank verfolgen. Schon im ersten Heimspiel gegen Lottomatica Rom war Jenkins ausgefallen, damals mit einem allergischen Schub.
Die Unkonzentriertheit der beiden Teams wuchs im zweiten Viertel, die Ballverluste und Fehlpässe häuften sich. Mit einer Pressverteidigung gelang es den Spaniern, Alba aus dem Rhythmus zu bringen. Und bei Badalona traf Distanzschütze Luka Bogdanovic immer besser. Bezeichnend war, wie die erste Halbzeit endete: Rashad Wright dribbelte in den allerletzten Sekunden auf den Korb zu, bekam aber vor der Sirene keinen Wurf mehr zustande.

Je länger das Spiel dauerte, desto klarer schien: Wer seine Nerven am Ende besser im Griff haben würde, würde gewinnen. Zwei Minuten vor dem Ende konnte sich Alba durch einen Dreier von Ansu Sesay zum 71:67 ein bisschen Luft verschaffen, doch Bogdanovic traf 54 Sekunden vor dem Ende ebenfalls per Dreier, Alba führte nur noch mit einem Punkt. Nach mehreren Freiwürfen beider Mannschaften stand es 9,7 Sekunden vor dem Ende 74:72 für Alba, der Berliner Rashad Wright stand an der Freiwurflinie. Mit zwei Treffern hätte er das Spiel endgültig entscheiden können – doch Wright verwarf einmal, Wright verwarf zweimal, Joventut blieb Zeit für einen letzten Angriff.

Joventut scheitert im letzten Angriff

Doch der spanische Aufbauspieler Pau Ribas fand keinen freien Mitspieler und scheiterte im Eins-gegen-Eins an Casey Jacobsen, sein Korbleger wollte nicht mehr fallen. Der Berliner Sieg war amtlich und Pavicevic war erleichtert. Albas Trainer sagte: „Mit diesem wichtigen Sieg haben wir uns die Chance erhalten, in die nächste Runde einzuziehen.“

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