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Basketball-EM Frankreich - Deutschland

© dpa

Europameisterschaft: Basketballer unterliegen Frankreich knapp

Die deutschen Basketballer verlieren nach großem Kampf ihr EM-Auftaktspiel gegen Frankreich 65:70. In der Schlussphase machte NBA-Profi Tony Parker die entscheidenden Punkte für sein Team.

„Das Coole gehört bei dieser Generation ja zur Grundausstattung“, hatte Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann vor dem Start seiner Mannschaft in die EM gesagt. Und damit gemeint, dass es den jungen deutschen Spielern kaum anzumerken war, ob sie vor dem ersten Vorrundenspiel gegen die scheinbar übermächtigen Franzosen nicht doch nervös seien. 37 Minuten lang war dann auf dem Spielfeld nichts von Nervosität zu sehen. Das deutsche Team hatte Frankreich immer unter Kontrolle – bis der bis dahin unauffällige französische Superstar Tony Parker doch noch seinen Rhythmus fand. Am Ende verlor Deutschland 65:70 (37:33). „Als es darauf ankam, haben wir den Sack nicht zugemacht“, sagte Bauermann niedergeschlagen. Zweiter Gegner seines Teams ist heute (16.30 Uhr, live im DSF) der amtierende Europameister Russland, der sich 81:68 (39:36) gegen Lettland durchgesetzt hatte.

Bauermann hatte seinen jungen Spielern immer wieder eingeschärft, dass sie vor allen Dingen „zum Lernen“, nach Polen gereist waren. So wenig Druck wie möglich sollte auf den Neulingen wie Robin Benzing lasten. Den 20-Jährigen (null Bundesligaspiele) schickte Bauermann gleich in der Startformation aufs Feld – gegen Boris Diaw (459 NBA-Spiele). In der mit rund 3000 gut gefüllten Olivia Hall von Danzig begannen die Deutschen konzentriert. Steffen Hamann und Demond Greene versuchten die Kreise von Parker zu stören. Weitaus größere Probleme wurden Bauermanns Team von Ronny Turiaf bereitet: Der NBA-Profi war der dominierende Mann beim Rebound und punktete auch immer wieder. Die deutsche Mannschaft hielt mit erwartet kämpferischem und überlegtem Teambasketball dagegen. Zur Halbzeit lag sie 37:33 vorn, weil sie bis dahin das deutlich reifere Spiel als die routinierten Franzosen gezeigt hatte.

Zum Start der zweiten Hälfte bewies der für die EM vom Rücktritt zurückgekehrte Patrick Femerling mit einigen Punkten, wie wertvoll er immer noch sein kann. Auch durch mehrere Schnellangriffe der Franzosen gerieten die Deutschen nicht aus der Ruhe. Sven Schultze erzielte in wenigen Minuten acht Punkte und brachte sein Team wieder in Führung. Vier Minuten vor dem Ende hatten die Deutschen zweimal Pech, als Dreipunktewürfe von Schaffartzik und Greene noch aus dem Korb sprangen.

Dann aber zeigte Tony Parker, was wirkliche Nervenstärke ist. Erst traf der 27-Jährige einen Dreipunktewurf, dann einen Korbleger. Der deutschen Mannschaft war nun, nach einer taktisch hervorragenden Vorstellung, die Ruhe abhanden gekommen. Im Angriff unterliefen ihr einige Ballverluste und überhastete Würfe. Parker hingegen blieb ganz entspannt. Erst traf er einen Dreipunktewurf, dann einen Korbleger, dann zwei Freiwürfe zum 66:62. Ein Sprungwurf und zwei weitere Freiwürfe von Parker entschieden das Spiel . In den letzten 2:38 Minuten erzielte er elf Punkte.

Trotz des Ärgers über den verpassten Sieg konnte Dirk Bauermann auch Positives aus dem EM-Auftakt mitnehmen: „Wir haben das Spiel gut kontrolliert. Trotz der bitteren Niederlage darf man damit zufrieden sein.“

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