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Sport: Faire Strafen

Wenn die Fairness im Sport ein Gesetz ist, dann ist sie in der Dopingbekämpfung sogar der Geist. Denn es ist zu allererst die Fairness, in deren Namen heute Dopingkontrolleure um die ganze Welt reisen und Athleten auf verbotene Mittel testen.

Wenn die Fairness im Sport ein Gesetz ist, dann ist sie in der Dopingbekämpfung sogar der Geist. Denn es ist zu allererst die Fairness, in deren Namen heute Dopingkontrolleure um die ganze Welt reisen und Athleten auf verbotene Mittel testen. Aber ist es auch fair, dass positiv getestete Athleten automatisch für zwei Jahre gesperrt werden, also ein Berufsverbot erhalten? Ist es fair, dass kein Unterschied gemacht wird, ob ein Athlet aus Versehen den falschen Hustensaft genommen oder einen Betrug von langer Hand geplant hat?

Die Dopingbekämpfung war zu lange unfair zu den gedopten Athleten. Die sauberen Athleten sollten vor den Betrügern um jeden Preis geschützt werden. Nun hat die Welt-Anti-Dopingagentur jedoch endlich erkannt, dass dieser Preis zu hoch ist. Sie strebt in ihrem Code eine genauere Unterscheidung an. Wer glaubhaft versichern kann, dass er ohne Verschulden gedopt hat, erhält eine geringere Sperre als bisher. Wem dagegen die Einbindung in ein Doping-Netzwerk nachgewiesen wird, der soll künftig sogar vier Jahre gesperrt werden.

Das wird die Zahl und die Kosten der Sportgerichtsverfahren erheblich erhöhen. Es wird auch den Sport noch komplizierter machen. Doch was ist das schon – wenn Athleten dafür in Zukunft endlich fairer behandelt werden?

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