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Sport: Fall Baumann: Opfer der Bürokratie

Mit der Kommunikation zwischen dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und dem Welt-Verband IAAF scheint es in Abwesenheit von Helmut Digel nicht zum Besten bestellt zu sein. Während der DLV-Präsident, der auch dem IAAF-Council angehört, bei einer Tagung in Chile war, wurde jetzt ein weiteres Versäumnis der DLV-Verantwortlichen offen gelegt.

Mit der Kommunikation zwischen dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und dem Welt-Verband IAAF scheint es in Abwesenheit von Helmut Digel nicht zum Besten bestellt zu sein. Während der DLV-Präsident, der auch dem IAAF-Council angehört, bei einer Tagung in Chile war, wurde jetzt ein weiteres Versäumnis der DLV-Verantwortlichen offen gelegt. Nachdem die Gegner von Dieter Baumann, der von der IAAF wegen Dopings gesperrt, vom DLV-Rechtsausschuss jedoch freigesprochen worden war, regelkonform nach dem 3000-m-Rennen von Dortmund vom Weltverband gesperrt worden waren, hatte der nationale Verband für die Deutschen Crossmeisterschaften eine Aussetzung der Sperre beantragt. Dieser Antrag wurde vom IAAF-Council angenommen, sodass die Titelkämpfe ohne Komplikationen stattfinden konnten. Dagegen versäumte es der DLV, zugleich eine Aussetzung der Sperre für Jan Fitschen zu beantragen. Der Wattenscheider Läufer war für die Hallen-WM Ende dieser Woche in Lissabon nominiert worden, ist aber zurzeit gesperrt.

Hintergrund:

Die Chronologie des Falls Dieter Baumann Die ErklSrung von DLV-PSsident Helmut Digel im Wortlaut

"In dem Schreiben des DLV ging es nur um die Crossmeisterschaften. Leider gab es nicht zeitgleich auch einen Antrag für die Hallen-WM für Fitschen", sagte der Generalsekretär der IAAF, Istvan Gyulai, am Samstagabend im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. Dennoch könnte es, so Gyulai, noch eine Chance für Fitschen geben, jedoch müsse der DLV umgehend reagieren.

In Anwesenheit von Rüdiger Nickel, dem Vorsitzenden des DLV-Leistungssportausschusses, erklärte Gyulai nochmals, den DLV eindeutig gewarnt zu haben, dass nur die Gegner Baumanns gesperrt werden würden. Nickel bestätigte dagegen, dass der DLV den Regeln entsprechend alle Meisterschaftsteilnehmer pauschal warnte. "Wenn ich gewusst hätte, dass es nur uns Läufer betrifft, wäre ich nicht gestartet", sagte Jan Fitschen. Istvan Gyulai sagte zu der umstrittenen Regel: "Es ist bedauerlich, dass Fitschen das nicht wusste. Aber es geht um den Kampf gegen Doping. Wenn ein Athlet gesperrt ist, dann machen wir alles, um diesen Athleten zu isolieren. Insofern hat Baumann Recht, wenn er sagt, die IAAF wolle ihn isolieren."

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