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FC Bayern: Rummenigge fordert Siege

Nach dem blamablen Auftreten gegen Bielefeld liegen in München die Nerven blank. Für Vorstand Rummenigge beschönigt Trainer Magath zu vieles - die Mannschaft macht dagegen zu wenig.

München - Nach dem durchwachsenen Bundesliga-Start nehmen die Verantwortlichen beim FC Bayern München sowohl Trainer Felix Magath als auch die Mannschaft in die Pflicht. "Ich kann jedem nur raten, ab sofort Vollgas zu geben. Wir kommen jetzt in eine entscheidende Phase der Meisterschaft", hob Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge in der Münchner "tz" hervor. Die Mannschaft sei im "extremen Maße" gefordert und müsse zeigen, "welche Qualität sie hat". Manager Uli Hoeneß betonte in der "Bild", die Zeit der Zugeständnisse sei vorbei. Im Heimspiel gegen Alemannia Aachen erwarte er am Samstag "einen deutlichen Sieg. Alles andere interessiert mich nicht".

Trotz eines vermeintlich leichten Auftaktprogramms rangiert der Rekordmeister nach vier Spieltagen mit sieben Punkten nur auf dem dritten Platz. Dabei gerät Trainer Magath immer mehr in den Mittelpunkt der Kritik. Bayern-Boss Rummenigge sind die ständigen Ausreden des 53-Jährigen ein Dorn im Auge. "Ich glaube, wir müssen aufhören, irgendwelche Erklärungen abzugeben für schlechte Spiele oder Niederlagen. Das ist nicht förderlich, das wird von dem einen oder anderen Spieler als Alibi angesehen", warnte Rummenigge.

Magath soll Mannschaft nicht immer schützen

Er rate Magath daher dringend ab, in Zukunft die Mannschaft zu schützen, wie nach der 1:2-Niederlage bei Arminia Bielefeld. "Wenn man gegen eine Mannschaft wie Bielefeld spielt, die uns in jeder Beziehung unterlegen ist, da muss man das Mehr an Qualität auch zum Tragen bringen. Da muss man engagiert spielen, konzentriert und basta", sagte der 50-Jährige. Die Spieler seien in Bielefeld nicht über ihre Schmerzgrenzen hinausgegangen. "Das muss man ganz klar bemängeln und nicht sagen, wir sind zu offensiv ausgerichtet", konterte der Bayern-Boss zugleich die Kritik von Kapitän Oliver Kahn.

Magath hatte die erste Saisonpleite des Titelverteidigers unter der Rubrik Betriebsunfall eingeordnet und die schlechte Leistung seines Teams auf die mangelhafte Vorbereitung zurückgeführt. "Die Nationalspieler waren 14 Tage weg, dann kam der Pokal, dann die Champions League - das ist jedes Mal ein anderer Rhythmus. Da ist es schwierig, wenn's nach Bielefeld geht", so Magath. Die Mannschaft habe einfach noch nicht die Chance gehabt, sich zu finden und einzuspielen.

Hoeneß: Psychische Belastung wird unterschätzt

Im Gegensatz zu Rummenigge kann Hoeneß die Argumentation von Magath ein wenig nachvollziehen. Zwar halte er nichts von Ausreden, aber in diesem Falle seien sie "vielleicht zum Teil berechtigt" gewesen. "In Hamburg mussten wir in die Verlängerung. Und Moskau hat vor allem die Psyche der Spieler belastet. Wenn du dieses Spiel verlierst, bist du ja fast schon weg. Dann standen die Russen auch noch mit zehn Mann in ihrer eigenen Hälfte. Das verlangt höchste Konzentration, dagegen anzugehen. Diese psychische Belastung wird oft unterschätzt", erinnerte der 54-Jährige. (tso/ddp)

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