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Finanzen: Hertha macht Verluste und investiert

Wenn Herthas Finanzchef Ingo Schiller am Montag den Mitgliedern des Fußball-Bundesligisten die aktuellen Zahlen präsentieren wird, dann wird er ein paar Fragen zu beantworten haben. Beispielsweise die, warum das zurückliegende Geschäftsjahr 2008/09 mit einem Millionen-Verlust abgeschlossen wurde?

In diesen Zeitraum fällt eine sportlich erfolgreiche Bundesligasaison, die mit Platz vier endete. Hertha BSC blickt zum 30. Juni 2009 auf einen Rekordumsatz von 85,9 Millionen Euro, doch stehen dem Ausgaben von 87,8 Millionen Euro gegenüber. Der Verlust beträgt 1,9 Millionen Euro. Auf der Mitgliederversammlung im Mai war Schiller von einem Fehlbetrag von 800 000 Euro ausgegangen. „Nennen wir es eine rote Null“, hatte Schiller gesagt.

Ein wesentlicher Grund für den Anstieg des Fehlbetrags ist die Trennung vom früheren Manager Dieter Hoeneß im Juni 2009. Die vorzeitige Vertragsauflösung zog eine Abfindung von gut einer Million Euro nach sich. Zum 30. Juni 2009 beliefen sich Herthas Schulden auf 33 Millionen Euro.

Die Aussichten für die laufende Saison sind nicht die besten. Es laufe sportlich und wirtschaftlich nicht wie erwartet, sagte Schiller gestern. Der geplante Etat für diese Spielzeit beläuft sich auf knapp 78 Millionen Euro. Zwar hat Hertha einen Transferüberschuss von rund fünf Millionen Euro im Sommer 2009 erzielt, doch gibt es deutliche Rückgänge im Ticketing, Sponsoring und bei den Einnahmen aus dem Fernsehvertrag. Hinzu kommt, dass der Verein, der seit Wochen am Tabellenende der Bundesliga steht, bereits fast zwei Millionen Euro verloren hat. Hertha ist in der TV-Rangliste vom siebenten Platz auf Rang zehn zurückgefallen. „Die Vorzeichen sind nicht günstig“, sagte Schiller. Dennoch wird der stark abstiegsbedrohte Klub in der Winterpause noch einmal Geld für Spielertransfers zur Verfügung stellen. Der Betrag wird zwischen drei und 3,5 Millionen Euro liegen, wie Herthas Finanzchef gestern bestätigte.

„Verkäufe sind nicht geplant im Winter“, sagte Ingo Schiller. Woher das frische Kapital kommt, wollte er nicht sagen. Nur so viel: „Wir sind bereit, für einen begrenzten Zeitraum die Verbindlichkeiten leicht zu erhöhen.“ Niemand solle der Geschäftsführung vorwerfen können, nicht alles getan zu haben, um den drohenden Abstieg irgendwie zu verhindern. 

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