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Sport: Finanzielle Schieflage: Konkursverfahren gegen ISL eröffnet

Der Fußball-Weltverband Fifa hat gestern Abend bekannt gegeben, dass über seinen Marketing- und Fernsehpartner ISMM der Konkurs eröffnet worden ist. Der bereits am Dienstag vom zuständigen Konkursrichter des Kantons Zug getroffene Entscheid sei der ISMM-Gruppe am Mittwochnachmittag zugestellt worden, hieß es am Abend in einer Fifa-Stellungnahme.

Der Fußball-Weltverband Fifa hat gestern Abend bekannt gegeben, dass über seinen Marketing- und Fernsehpartner ISMM der Konkurs eröffnet worden ist. Der bereits am Dienstag vom zuständigen Konkursrichter des Kantons Zug getroffene Entscheid sei der ISMM-Gruppe am Mittwochnachmittag zugestellt worden, hieß es am Abend in einer Fifa-Stellungnahme. Die ISMM und ihre Vermarktungsgesellschaft ISL sind Fifa-Partner für die Verwertung der Marketingrechte und Teile der Fernsehrechte für die Weltmeisterschafts-Turniere 2002 und 2006.

Da ISL auch die Fernseh-Vermarktungsrechte des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF und deren Golden-League-Serie besitzt, betrifft der Konkurs auch das Istaf in Berlin. Das Leichtathletik-Meeting dürfte sogar existenziell bedroht sein, da es im Gegensatz zu anderen Sportfesten wie zum Beispiel Zürich auch die komplette Sponsoren-Vermarktung an ISL verkauft hatte. Dafür erhielt das Istaf, das zudem mit Altschulden belastet ist, eine jährliche Summe von 1,6 Millionen DM.

Die ISMM will nach Fifa-Angaben von ihrem Recht Gebrauch machen, binnen zehn Tagen Beschwerde bei der Justizkommission des Obergerichts Zug einzulegen. Der Entscheid des Konkursrichters soll in formeller und materieller Hinsicht angefochten werden. Fifa-Präsident Sepp Blatter hat das Exekutivkomitee des Weltverbandes unverzüglich über die Entwicklung informiert und das Dringlichkeitskomitee der Fifa auf Abruf gestellt.

In finanzielle Schieflage ist der im schweizerischen Luzern ansässige Konzern durch Fehlinvestitionen und Spekulationen im Tennis, amerikanischen Autorennsport und brasilianischen Vereinsfußball geraten. Bei einem Krisengipfel am Fifa-Sitz in Zürich soll es schon vor der Konkurseröffnung unter der Moderation von Fifa-Präsident Blatter, der Angst um seine noch fünf Jahre laufenden Verträge haben muss, zu keiner Einigung zwischen Kirch und ISL gekommen sein. Die französische Vivendi-Gruppe, an der der Bertelsmann-Konzern maßgeblich beteiligt ist, hatte einem Sanierungskonzept zugestimmt, das den Konkursrichter jedoch offenbar nicht überzeugte. Die Bertelsmann-Gruppe will im Sportrechte-Handel das gegenüber Kirch verlorene Terrain zurückgewinnen. Die lukrativen Fußballrechte dürften schnell einen Abnehmer finden.

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