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Formel 1: Räikkönen gewinnt in Japan

Der Finne Kimi Räikkönen hat den Großen Preis von Japan gewonnen. Dem McLaren-Mercedes-Piloten gelang das Husarenstück, vom 17. Startplatz noch zum Sieg zu fahren.

Suzuka - Dank eines fulminanten Endspurts von Kimi Räikkönen darf McLaren-Mercedes weiter auf einen WM-Titel hoffen. Auf der Schlussrunde holte sich der von ganz weit hinten gestartete Finne mit einem spektakulären Überholmanöver seinen siebten Saisonsieg und verwies die Renault-Piloten Giancarlo Fisichella und Weltmeister Fernando Alonso auf die Plätze zwei und drei. Vor dem letzten Grand Prix in China am nächsten Sonntag liegen die Franzosen im Kampf um die Marken-Weltmeisterschaft mit einem Vorsprung von zwei Punkten vor dem britisch-schwäbischen Team in Führung. Der Kolumbianer Juan Pablo Montoya wurde gleich in der ersten Runde abgedrängt und fuhr den zweiten McLaren-Mercedes zu Schrott.

«Das war ein Wahnsinns-Rennen von Kimi. Die Konstrukteurs-WM ist weiter offen», jubelte Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug nach dem zehnten Sieg seines Teams in diesem Jahr im spannendsten Rennen des Formel-1-Jahres. «Es war ein viel schwierigerer Sieg als all meine Siege zuvor. Aber um so schöner ist es, ihn eingefahren zu haben», sagte Räikkönen. «Ich habe alles versucht, aber ich war nicht in der Lage, Kimi zu schlagen», sagte Alonso, der vor zwei Wochen den Fahrer-WM-Titel eingefahren hatte.

Der nach dem vierten Motorwechsel der Saison aus der vorletzten Reihe gestartete Räikkönen entriss Renault den schon sicher geglaubten Sieg auf den letzten der 307,573 Kilometern. Der entthronte Weltmeister Michael Schumacher im Ferrari wurde Siebter und belegt nach dem Ausfall von Montaya Platz drei in der Fahrerwertung mit einem Vorsprung von zwei Zählern auf den Kolumbianer. Ralf Schumacher wurde Achter. «Ohne das Safety-Car hätte die Strategie funktioniert», sagte Ralf Schumacher, der erstmals als Toyota-Pilot von der Pole-Position gestartet war und mit einer Drei-Stopp-Strategie unterwegs war.

Weltmeister Alonso und sein Vorgänger Schumacher starteten vor gut 150.000 Zuschauern von den Plätzen 16 und 14. Während Ralf Schumacher von der sechsten Pole-Position seiner Karriere zunächst souverän davonfuhr, ging es beim Kampf um die Plätze mit harten Bandagen zu. «Die erste Runde war eine ziemlich spannende Angelegenheit», sagte Räikkönen. Der Brasilianer Rubens Barrichello im zweiten Ferrari und Takuma Sato im BAR-Honda behakelten sich und mussten danach an die Box. Montoya im zweiten Silberpfeil rutschte gleich in der ersten Runde von der Strecke. Das Safety-Car kam und blieb fünf Runden lang. Große Start-Gewinner waren Michael Schumacher und Alonso, die sieben und acht Plätze nach vorne fuhren.

Als das vorletzte Saison-Rennen wieder freigeben wurde, verteidigte Ralf Schumacher seine Führung. Sein Bruder überholte den Österreicher Christian Klien im Red Bull und machte genau wie wenig später Alonso einen weiteren Platz gut. In der zwölften Runde war erneut Sato in einen weiteren Zwischenfall verwickelt. Sein Kontrahent Jarno Trulli (Italien) musste seinen Toyota abstellen. Die Rennkommissare luden die Crashpiloten nach dem Rennen vor.

Wie erwartet kam Ralf Schumacher eine Runde später als Erster in die Box. Nach 6,8 Sekunden war er wieder zurück auf der Strecke und reihte sich als Neunter ein. Den spannendsten Zweikampf lieferten sich in dieser Phase des Rennens Schumacher und Alonso. Mit einem spektakulären Manöver überholte der neue den alten Weltmeister in der 20. Runde. Der Spanier kam früher zum Tanken, danach wurde Schumacher von Räikkönen unter Druck gesetzt. In der 27. Runde fuhren Schumacher und Räikkönen gemeinsam in die Boxengasse, der Ex-Weltmeister verteidigte seinen knappen Vorsprung, wurde wenig später auf der Piste überholt.

25 Runden vor Schluss tankte Ralf Schumacher zum zweiten Mal, 16 Runden später zum dritten Mal. Da war klar, dass er weiter auf seinen ersten Grand-Prix-Sieg seit dem 6. Juli 2003 warten muss. Als letzter der Toppiloten kam Räikkönen in der 45. der 53 Runden zum Tanken. Der Finne reihte sich hinter Fisichella ein, um den Italiener dann doch noch zu überholen und das Rennen in 1:29:02,212 Stunden noch zu gewinnen. (Von Jens Marx, dpa)

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