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Sport: Formel 1: Trost für Prost: Schumacher verleiht seinen Ferrari

Lange wird es nicht mehr dauern, dann ist der viermalige französische Weltmeister und heutige Teambesitzer Alain Prost seinen Weltrekord von 51 Grand-Prix-Siegen los - Michael Schumacher fuhr gestern in Magny Cours seinen 50. Sieg ein und kann schon beim nächsten Grand Prix am 15.

Lange wird es nicht mehr dauern, dann ist der viermalige französische Weltmeister und heutige Teambesitzer Alain Prost seinen Weltrekord von 51 Grand-Prix-Siegen los - Michael Schumacher fuhr gestern in Magny Cours seinen 50. Sieg ein und kann schon beim nächsten Grand Prix am 15. Juli in Silverstone mit dem Franzosen gleichziehen. Schumacher will dem früheren Weltmeister diesen Moment versüßen: Er hat Prost ja schon vor einiger Zeit versprochen, dass der zum Trost einmal seinen diesjährigen Ferrari testen dürfe, wenn er den Rekord breche.

Zum Thema Online Spezial: Formel 1 "Das kann in zwei, drei oder vier Rennen passieren, aber besondere Gefühle dabei habe ich eigentlich nicht", sagt der Franzose "außer, dass es allmählich nervt, immer wieder diese Frage beantworten zu müssen. Aber sonst ist das Gefühl, wenn, dann eher sehr positiv, denn Michael verdient es, so einen Rekord zu besitzen. Ich weiß, dass ihn dieses Ziel auch sehr motiviert, und das ist ja auch verständlich. Man kann eines mit Sicherheit sagen - man kann nicht mehr als 50 Rennen gewinnen, wenn man nicht wirklich gut ist. Und er ist im Moment der Beste und wahrscheinlich einer der Besten aller Zeiten."

Ferrari testen darf er, wenn Michael den Rekord schlägt - aber ob das Prost-Team auch im nächsten Jahr noch mit Ferrari-Motoren fahren wird, das ist im Moment die große Frage. Der Chef gibt sich nach außen gewohnt zuversichtlich: "Wir haben einen Vertrag. Aber natürlich kann man über Verträge reden und im Moment diskutieren wir mit Ferrari intensiv über nächstes Jahr und auch über 2003. Es ist nicht so schwer mit ihnen zu verhandeln, um vielleicht einen besseren Deal herauszuholen."

Besser heißt in diesem Zusammenhang vor allem billiger als für die geforderten 30 Millionen Dollar. Dass das Prost-Team immer wieder Finanzprobleme hat, ist ja bekannt. Im letzten Jahr rettete die "Blauen" der Einstieg von Pedro-Paulo Diniz als Mitbesitzer. Diniz bringt viel brasilianisches Geld mit, doch jetzt fehlt es schon wieder an allen Ecken und Enden, das Testprogramm bis zum Saisonende wurde bereits erheblich eingeschränkt. So muss sich Prost schon fragen lassen, ob auf dieser Basis Erfolg überhaupt möglich ist - auch wenn man es in dieser Saison schon auf drei Punkte durch Jean Alesi in Monaco und Kanada gebracht hat. "Wir haben dieses Jahr mehr Probleme als letztes Jahr", gibt er zu, "und Geld beeinflusst die Leistung schon. Wie stark, das ist allerdings schwer zu sagen. Was man braucht, ist das höchstmögliche Budget, aber auch Stabilität. Ich hätte lieber ein etwas niedrigeres Budget, wenn ich dafür wüsste, wie es die nächsten fünf Jahre weitergeht, statt viel Geld für ein Jahr und dann einen plötzlichen Absturz", sagt Prost.

Auf der positiven Seite stehe, dass das Team trotz des kleinen Budgets gut arbeitet. Prost sieht darin sogar eine Zukunftsperspektive: "Die Stimmung ist gut, jeder ist hochmotiviert, auch mit wenig Geld einen Top-Job zu machen. Und wenn wir dann mal mehr Geld haben - was passieren wird -, dann ist das schon einmal eine optimale Basis." Woher das Geld kommen soll, sagt er noch nicht. Eines scheint aber klar zu sein: Es wird nicht aus Frankreich kommen - "ich orientiere mich jetzt viel internationaler. Technisch kann man zwar auch von Frankreich aus sehr stark sein", sagt Prost. Aber mit der sonstigen Unterstützung, die er in seinem Heimatland bekam, ist es nicht weit her: "Man muss ja bloß aufs Auto schauen - wir haben keinen einzigen französischen Sponsor."

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