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Massa

© dpa

Formel 1: Von der Spitze an die Spitze

Felipe Massa gewinnt den Großen Preis von Frankreich und übernimmt die Führung in der Gesamtwertung.

Der vorausgesagte Regen blieb aus, damit auch das Chaos. Und über weite Strecken passierte beim Großen Preis von Frankreich in der Formel 1 wenig Aufregendes. Felipe Massa gewann in Magny-Cours im Ferrari souverän sein drittes Rennen in dieser Saison und übernahm damit auch die WM-Führung – als erster Brasilianer seit Ayrton Senna 1993. „Das ist schon ein ganz besonderes Gefühl“, sagte Massa. Er verdrängte Robert Kubica im BMW-Sauber von der Spitze. Der Pole wurde nur Fünfter. „Wir konnten einfach nicht schneller fahren, wir hatten keine Chance“, gab Kubica zu.

Zweiter hinter Massa wurde sein Teamkollege Kimi Räikkönen, der das Rennen von der Pole-Position aus zunächst kontrolliert hatte, dann aber wegen eines Auspuffdefekts langsamer wurde und seinen Teamkollegen passieren lassen musste. Der Finne lief aber trotz der technischen Probleme nie Gefahr, Platz zwei zu verlieren. „Ich habe zwar an Leistung verloren, aber wenigstens habe ich noch das Auto ordentlich ins Ziel gebracht“, sagte Räikkönen.

Spannend war in Magny-Cours am Ende nur der Kampf um Platz drei: Jarno Trulli im Toyota, der sich auf Rang drei festgesetzt hatte, geriet in der Endphase unter massiven Druck von Heikki Kovalainen, konnte den McLaren-Mercedes-Piloten aber hinter sich halten. In der letzten Runde gab es bei einer energischen Attacke des Finnen sogar noch eine Berührung der beiden, doch am Ende konnte sich Toyota über den ersten Podestplatz dieser Saison freuen.

Für McLaren-Mercedes wurde das Rennen zur erwartet schwierigen Aufgabe. Dass das Team Probleme bekommen würde, hatte sich abgezeichnet. Denn nicht nur Hamilton wurde wegen seines Unfalls in der Boxengasse in Montreal beim Start um zehn Plätze zurückversetzt. Auch Kovalainen passierte das, weil er im Qualifying in Frankreich Mark Webber behindert hatte.

In Magny-Cours, wo man nur schwer überholen kann, bedeutet so ein Handicap fast schon frühzeitig das Ende aller Chancen auf einen Spitzenplatz. „Wenn ich von meinem normalen Startplatz aus gestartet wäre, dann wäre viel mehr möglich gewesen“, sagte der Finne. Für Hamilton kam es noch schlimmer: Bei dem Versuch, schon am Start Positionen gut zu machen, überholte er Sebastian Vettel, indem er über eine Schikane abkürzte, was ihm aber gleich noch eine Strafe einbrachte. Am Ende wurde der Brite Zehnter. „Er hätte mich wieder vorbeilassen müssen“, sagte Vettel. „Insofern ist die Strafe schon verdient.“

Alle deutschen Fahrer erreichten nur enttäuschende Plätze. Keinem von ihnen gelang der Sprung in die Punkteränge. Am besten schnitt noch Timo Glock im Toyota auf Rang elf ab. „Ich hatte schon nach dem Training befürchtet, dass es im Rennen schwierig würde, weil ich Probleme mit den Reifen bekommen würde“, sagte er. Direkt hinter ihm reihten sich Vettel und Nick Heidfeld ein. Heidfeld hatte nach einem schlechten Start keine Chance mehr, nach vorne zu fahren. „Die Fahrer vor mir hatten ungefähr den selben Speed wie ich, somit geht dann hier auf dieser Strecke gar nichts mehr. Mit dem schlechten Start war mein Rennen praktisch gelaufen“, sagte Heidfeld. Nico Rosberg wurde 16., Adrian Sutil (Force India) belegte Platz 19 – Letzter. Karin Sturm

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