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Sport: Frage des Respekts

Deutschland-Achter feiert beeindruckenden Sieg

Berlin - Sie sind sofort in Führung gegangen, so wollte das der Trainer, so wollten das auch die Ruderer im Achter selbst. Ein furioser Start sollte die starken Briten beeindrucken. 2012 finden in London die Olympischen Spiele statt, die Briten basteln derzeit an ihren Booten, die sollen bei der Heim-Olympiade ganz stark auftreten.

Deshalb war es so wichtig, den Briten gleich mal Respekt einzuflößen. Und das hatte der Deutschland-Achter gestern bis zum Schluss geschafft. Das Boot von Trainer Ralf Holtmeyer, das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbands, gewann beim ersten Weltcup der Saison in Oberschleißheim bei München, ohne einmal die Führung abgegeben zu haben. Die Briten wurden Zweiter. Damit bleibt das deutsche Boot ungeschlagen, die Erfolgsserie dauerte jetzt schon drei Jahre.

„Wir bestimmen die Weltspitze weiter mit“, sagte Holtmeyer. Er hatte den Achter wieder mal umbesetzt, als Schlagmann saß jetzt Kristof Wilke im Boot, der bisherige Schlagmann Sebastian Schmidt ist erstmal draußen, kann aber durchaus in Bälde wieder ins Boot rücken, da ist Holtmeyer noch nicht festgelegt. Wilke sorgte für ein starkes Finish des Achters, am Ende hatte das Boot eine halbe Länge Vorsprung. „Auch wenn wir heute nicht so stark gewesen wären, hätten wir gewonnen“, sagte Holtmeyer, „das gibt Sicherheit.“

Im Einer zeigte Marcel Hacker, der in Berlin wohnt und für Frankfurt am Main startet, ein starkes Rennen. Auch er lieferte einen packenden Endspurt, nur landete er am Ende nicht auf Rang eins wie der Achter, sondern auf Platz zwei. Weltmeister Ondrej Synek (Tschechien) war etwas schneller. Aber für Hacker ist der zweite Platz ein Erfolg. Denn der frühere Weltmeister hatte am Wochenende seinen ersten Auftritt bei einem großen Rennen nach einer mehrmonatigen Wettkampfpause. Er wusste nicht, wo er steht, er hatte allerdings schon im Vorlauf gemerkt, dass er gut in Form ist. Im Finale platzierte er sich vor dem starken Schweden Lassi Karonen. Damit dürfte auch klar sein, wer bei den Olympischen Spielen 2012 im Einer sitzen wird: An Hacker wird wohl kein Weg vorbeiführen. Er hatte zwar zwischenzeitlich mal im Doppelvierer gesessen, aber in dieser Zeit hatte sich niemand im deutschen Lager als gleichwertige Alternative zu Hacker im Einer herausgeschält.

Der Doppel-Vierer der Frauen, der seinen alten Status als Flaggschiff der Frauen wieder bekommen soll, behauptete sich ausgezeichnet. Die Besatzung mit Schlagfrau Britta Oppelt belegte hinter der Ukraine den ausgezeichneten zweiten Platz. Dabei hatte die frisch zusammengewürfelte Mannschaft bis zu diesem Weltcup nur ein paar Trainingskilometer zurücklegt. „Wir wollten schon am Start richtig schnell sein“, sagte Stephanie Schiller, „das ist uns gut gelungen, wir sind zufrieden.“ Tsp

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