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Ein Herz und ein Gequäle. Die Münchner Thomas Müller, Franck Ribéry, Mario Gomez und Bastian Schweinsteiger (von links) feiern den glücklichen und späten Bayern-Sieg in Freiburg.

© dapd

Update

Freiburg - Bayern 1:2: Schuss nach vorne

Eine Einzelaktion von Franck Ribéry rettet Bayern München den 2:1-Sieg in Freiburg. Ein Erfolg, der glücklich zustande kam. Trainer Van Gaal spricht derweil von "mentalen Problemen".

Von der Bayern-Bank aus flogen rote Wasserflaschen in die Luft. Die Ersatzspieler sprangen auf, und auf dem Rasen wurde Torschütze Franck Ribéry von Mario Gomez und den Kollegen fast erdrückt. Die Erleichterung der Männer in Weiß nach dem 2:1-Siegtreffer zwei Minuten vor Schluss war im Freiburger Stadion deutlich spürbar und ergriff schließlich auch den Trainer Louis van Gaal. „Wir haben bis zum Ende den Glauben gehabt, dass wir noch ein Tor machen. Das war ein unheimlich wichtiger Sieg für den Verein“, sagte er. „Wir haben unser Ziel vor Augen.“ Damit war wohl gemeint, dass der Sieg in Freiburg die Münchner in der Fußball-Bundesliga im Rennen um einen Champions-League-Platz hält.

Wie schwierig es den Bayern fiel, nach dem bitteren Scheitern im Achtelfinale der Champions League gegen Inter Mailand zum Alltag zurückzukehren, machte van Gaals Analyse der ersten Hälfte deutlich, die Freiburg beherrscht hatte. „Wir hatten ein mentales Problem“, sagte der Holländer, der den Klub zum Ende der Saison verlässt und wohl durch Leverkusens aktuellen Trainer Jupp Heynckes ersetzt wird. „Wir mussten im Training die Stimmung zurück bringen.“

Vor allem in der ersten Halbzeit taten sich die Münchner enorm schwer, obwohl Mario Gomez nach neun Minuten das 1:0 nach einem Freistoß von Franck Ribéry gelang. Ruhe brachte die Führung nicht ins Münchner Spiel. Vielmehr spielten die Freiburger die „beste Halbzeit der Saison“, wie ihr Trainer Robin Dutt feststellte. Dem Senegalesen Papiss Demba Cissé gelang in der 17. Minute der Ausgleich nach einem schlimmen Abwehrpatzer der Münchner. Schon drei Minuten zuvor hatte Luis Gustavo Cissé laufen lassen und Torwart Thomas Kraft zu einem Foul gegen den Freiburger gezwungen. Doch Kraft parierte den folgenden Elfmeter des Senegalesen. Fünf Minuten vor der Pause traf Daniel Caligiuri nur den Pfosten. „Freiburg war da die klar bessere Mannschaft“, sagte van Gaal über die Phase nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Arjen Robben in der 30. Minute.

Was in den zweiten 45 Minuten folgte, werteten die Münchner als Ausdruck von Moral und Einsatzwillen. „Das hat nichts mit Dusel zu tun“, sagte Verteidiger Philipp Lahm, sein Team sei die zweite Hälfte mit „viel Leidenschaft“ angegangen. „Jetzt haben wir zwei Wochen Ruhe, sind aber erst über den Berg, wenn wir die Champions League geschafft haben.“ Die Bayern erarbeiteten sich Chancen. Hamit Altintop scheiterte gleich zweimal alleine vor dem Freiburger Tor, und Ömer Toprak klärte in der 84. Minute nach einem Schuss von Miroslav Klose kurz vor der Linie. Die Freiburger verloren zunehmend die Kontrolle. Dennoch ließ die Bayern-Abwehr weiterhin Chancen zu. Doch Cédric Makiadi und Oliver Barth scheiterten, und die Badener kassierten die vierte Niederlage in Folge. „Wir ärgern uns natürlich, weil wir schon wieder so ein spätes Tor bekommen haben“, sagte Trainer Robin Dutt.

Es sei ein „glücklicher Sieg“ gewesen, gab van Gaal zu, aber „für den gesamten Verein wichtig“. Auch für ihn selbst. Mit dem Erfolg von Freiburg sind die Chancen gestiegen, dass der Münchner Trainer auch im Mai noch ein Holländer ist.

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