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Sport: Freiburg - Hamburg: Frühjahrsmüde

Null Tore, wenig Spielkultur. Was zwischen dem SC Freiburg und dem Hamburger SV ablief, das stimmte auch die beiden Trainer verdrießlich.

Null Tore, wenig Spielkultur. Was zwischen dem SC Freiburg und dem Hamburger SV ablief, das stimmte auch die beiden Trainer verdrießlich. "Ich wollte ein schönes Spiel, deswegen habe ich schlechte Laune. Der HSV hätte für seine Haltung bestraft werden müssen. Verlierer ist der Zuschauer", wetterte Freiburgs Volker Finke. Sein Berufskollege Frank Pagelsdorf vom HSV gab sich da ergebnisorientierter. "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Wir können mit dem Punkt zufrieden sein, aber nicht mit dem Spiel", sagte er. Zwar blieben die Hanseaten im sechsten Bundesligaspiel in Folge ohne Niederlage, doch mit 34 Zählern ist das Punktepolster zu den Abstiegsrängen weiterhin dünn.

Bundesliga aktuell Ergebnisse und Tabellen Tipp-Spiel "Wir sind noch voll unten drin, insofern bringt uns auch ein Auswärtspunkt etwas", sagte Pagelsdorf und lieferte damit die Rechtfertigung für die Hamburger Defensivtaktik. "Auf Grund unserer Situation müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein", sagte der Trainer und spielte damit auf die zahlreichen Verletzten an, zu denen sich in der Halbzeit auch Nico Kovac mit Achillessehnen-Problemen gesellte. Genau darin wollte Stürmer Eric Meijer jedoch keinen Grund für die Misere sehen. "Die Verletzungen als Ausrede zu nehmen, das ist mir zu billig. Wir haben einfach kein Selbstvertrauen mehr", erkannte der Holländer.

Bei Frühlingswetter mussten 25 000 Zuschauer im ausverkauften Dreisamstadion einen müden Sommerkick ertragen. Der Hamburger SV wollte nicht mehr aus dem Spiel machen, und Freiburg konnte nicht, da es oft an der Präzision beim entscheidenden Pass mangelte. Trotzdem hatten die Breisgauer die klareren Möglichkeiten zum ersten Heimtreffer gegen den HSV seit Oktober 1994. Die beste vergab Alexander Iaschwili zehn Minuten vor dem Abpfiff. "In der Szene muss er den Ball abspielen. Fußball ist doch ein Mannschaftssport", tadelte Volker Finke den Georgier.

Aufregender als die raren Torszenen war eine Aktion am Mittelkreis. In der 38. Minute verpasste Hamburgs Stig Töfting dem Freiburger Sebastian Kehl eine Kopfnuss, doch Schiedsrichter Markus Merk aus Kaiserslautern übersah diese Tätlichkeit. "Wir haben schon gemerkt, dass bei denen die Nerven blank liegen", gab Kehl zu Protokoll, verzichtete jedoch auf ein verbales Nachtreten. "Wenn der Schiedsrichter es gesehen hätte, wäre es sicher die Rote Karte gewesen. Stig hat sich bei mir entschuldigt. Ich bin nicht sauer."

Zufrieden kann Volker Finke indes mit Freiburgs Saisonausbeute sein. Die ominösen 40 Punkte und damit den nahezu sicheren Klassenverbleib bereits nach 28 Spieltagen erreicht - das gab es im Breisgau seit Einführung der Drei-Punkte-Regel noch nie. Finke kann sich mit dem von vielen ungeliebten UI-Cup durchaus anfreunden. "Wir würden das eben als Freundschaftsspiele betrachten. Das wäre doch ein schönes Erlebnis für die Mannschaft. Warum nicht?"

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