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Sport: Freier Fall in höchstem Tempo

Fortuna Düsseldorf bangt um den Klassenerhalt.

Frankfurt am Main - Es gibt Trainer, die würden in so einer Situation lospoltern, versuchen wachzurütteln oder vielleicht sogar resignieren. Fortuna Düsseldorf ist seit mittlerweile zehn Bundesligaspielen sieglos. Nachdem der Vorsprung auf Platz 17 in nur zweieinhalb Monaten von komfortablen zwölf auf magere zwei Punkte zusammengeschmolzen ist, droht nun sogar der direkte Abstieg.

Düsseldorfs Trainer Norbert Meier aber stellte sich auch nach dem 1:3 (0:1) bei Eintracht Frankfurt mit stoischer Ruhe und sogar einer kleinen Portion Lockerheit vor sein schwer angeschlagenes Team. „Ich muss das vorleben. Das ist das Wichtigste“, sagte er. „Es darf nie einen Grund geben aufzustecken. Für uns geht es darum, uns in den letzten beiden Spielen so zu straffen, dass wir das schaffen, was wir uns vorgenommen haben.“ In diesen letzten beiden Spielen geht es gegen Nürnberg und Hannover. Und zu den wenigen Dingen, an denen die Fortuna sich noch aufrichten kann, zählt die Gewissheit, dass es härtere Restprogramme gibt.

Den Düsseldorfern ist trotz der beängstigenden Geschwindigkeit ihres freien Falls nicht vorzuwerfen, dass sie sich hängen ließen. „Fortuna hat sich nie aufgegeben und richtig gefightet. Das spricht für die Mannschaft“, sagte sogar der allzu großer Sympathien für den Gegner völlig unverdächtige Armin Veh. Der Frankfurter Trainer hatte sich noch in der vergangenen Saison einen hitzigen Schlagabtausch mit Düsseldorfer Spielern und Verantwortlichen geliefert.

Trotzdem: Alle Bemühungen, die Fortuna nach jedem sportlichen Rückschlag und jeder neuen Verletzung eines wichtigen Spielers immer wieder aufzurichten, fallen Norbert Meier von Woche zu Woche schwerer. Dem Aufsteiger fehlt im Vergleich zu fast allen Mannschaften in dieser Liga die sportliche Qualität. Das zeigte sich in Frankfurt vor allem bei den völlig harmlosen Offensivbemühungen.

„Vieles dauert bei uns zu lange“, sagte Meier, der meist als einer der ersten auf die Defizite seines Teams hinweist. „Wir werden nicht auf einmal Tiki-Taka-Fußball spielen können. Wir können nur mit viel Leidenschaft und Aggressivität versuchen, unser Ziel zu erreichen.“ Immerhin: Die feurige Abstiegskampf-Rhetorik beherrschen sie in Düsseldorf. Auch Tobias Levels meinte nach der Niederlage gegen die Eintracht: „Es sind noch zwei Spiele. Da muss alles reingeworfen werden.“ Er kenne seine Mannschaft, sagte der Verteidiger. „Ich weiß, dass jeder bissig ist und gewillt, in der ersten Liga zu bleiben.“ dpa

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