zum Hauptinhalt
Schöne Fortsetzung. Djokovic enttäuschte seinen Trainer Boris Becker am Sonntag nicht.

© dpa/Laurent

French Open: Djokovic im Finale gegen Wawrinka

Novak Djokovic ringt Andy Murray im Halbfinale nieder und steht dicht vor seinem persönlichen Grand Slam. Der Serbe kann im Finale von Paris gegen Stan Wawrinka seinen ersten Triumph bei den French Open perfekt machen.

Novak Djokovic ist nur noch einen Sieg von seinem ersten Titel bei den French Open entfernt. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien setzte sich am Samstag in Paris im tags zuvor unterbrochenen Halbfinale gegen den Schotten Andy Murray mit 6:3, 6:3, 5:7, 5:7, 6:1 durch und steht beim Sandplatz-Klassiker in der französischen Hauptstadt zum dritten Mal im Endspiel.

Mit einem Triumph im Stade Roland Garros würde Djokovic seinen persönlichen Grand Slam perfekt machen. Die Australian Open, Wimbledon und die US Open hat er bereits gewonnen. Im Finale trifft Djokovic an diesem Sonntag (15.00 Uhr/Eurosport) auf den Schweizer Stan Wawrinka. Der Australian-Open-Champion von 2014 hatte im ersten Halbfinale am Freitag Publikumsliebling Jo-Wilfried Tsonga mit 6:3, 6:7 (1:7), 7:6 (7:3), 6:4 besiegt und damit die Hoffnungen der Franzosen auf den ersten Sieg eines Einheimischen seit Yannik Noah vor 32 Jahren zerstört.

„Es war ein sehr, sehr schweres Match“, sagte Djokovic nach dem Erfolg. „Ich bin gestern sehr gut angefangen, aber dann hat Andy deutlich mehr Selbstvertrauen gehabt“, sagte die Nummer eins der Welt. „Ich hatte gestern viele Chancen, das Spiel in drei Sätzen zu beenden. Aber Respekt an Andy. Er hat wieder einmal gezeigt, dass er einer der größten Fighter auf der Tour ist.“ Das Duell von Djokovic mit Murray war am Freitag wegen Dunkelheit und eines drohenden Unwetters beim Stand von 3:3 im vierten Satz gestoppt worden. Bei der Fortsetzung brachten beide Spieler ihr Service zunächst locker durch, dann gelang Murray das erste Break. Wenig später machte er den Satzausgleich perfekt.

Djokovic zollte seinem Halbfinalgegner Murray Respekt für die Leistung

Aber Djokovic fand wie so oft einen Weg, um der Partie noch einmal eine Wende zu geben. Murray leistete sich auf einmal vier leichte Fehler in Serie und schon nutzte der Serbe seine Chance. Er machte das Break zum 2:0 und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Djokovic' Coach Boris Becker ist zuversichtlich, dass dem Serben der große Coup in Paris gelingt. „Novak ist ein anderer Spieler als vor einem Jahr“, sagte der dreimalige Wimbledonsieger. 2014 hatte sich Djokovic im Finale Rafael Nadal geschlagen geben müssen, den er dieses Jahr im Viertelfinale klar in drei Sätzen bezwungen hatte. Dabei hatte er Nadal dessen erst zweite Niederlage im 72. Spiel in Paris zugefügt.

Becker hat in seiner aktiven Karriere die French Open als einziges Major-Event nicht gewinnen können. Dennoch wäre ein Sieg im Bois de Boulogne für ihn nicht wichtiger als die Erfolge als Trainer mit Djokovic in Wimbledon oder Melbourne zuvor. „Ich möchte keinen Unterschied darin machen, was wichtiger ist. Ziel war es, diese großen Titel zu gewinnen und zwar möglichst viele. Und wir sind auf einem guten Weg“, sagte Becker.

Djokovic und Murray hatten die Zuschauer im Court Philippe Chatrier am Freitag mit Sandplatz-Tennis der absoluten Weltklasse begeistert. Phasenweise schlugen die beiden derzeit wohl besten Spieler auf der Tour die gelbe Filzkugel mehr als 30 Mal über das Netz. Djokovic schien die Partie lange im Griff zu haben, doch dann kämpfte sich Murray zurück und erzwang die Verlängerung. „Es war sicherlich eines der härtesten Duelle, die wir beide je hatten“, sagte Djokovic, der direkt nach einer schnellen Pressekonferenz ins Hotel düste. „Ich muss mich erholen. Aber ich werde gegen Stan noch einmal alles aus meinem Körper herausholen.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false